Hermine Granger aus dem Roman Harry Potter
Hermine Granger aus dem Roman Harry Potter

Akt 6: DER HOGWARTS-EXPRESS


Keine Frage, der Tag war für Hermine einer der aufregendsten und anstrengendsten Tage überhaupt gewesen. Dennoch fing sie nach der Rückkehr aus der Winkelgasse sofort an, in ihren neuen Büchern zu lesen. Sie wollte schließlich gut vorbereitet sein, wenn das Schuljahr begann. Sie schlug das Buch „Die Geschichte von Hogwarts“ auf. Mal hier mal da erzählte sie ihrer Schwester Florentine Fakten über die Schule.


Erst tief in der Nacht schlief sie ein.


Sie träumte lebhaft, wie sie zur Schule gelangte. Den Eintritt zur Schule bewachte in ihren Träumen ein Drache, welchen sie kitzeln musste, um hindurchgehen zu können. Und kleine Feen schwebten durch ihr Zimmer, räumten für sie die Sachen auf.


Als sie am nächsten Morgen von ihrer Schwester Florentine geweckt wurde, erwachte sie mit einem Lächeln, wünschte ihrer Schwester einen guten Morgen und stieg aus ihrem Bett.


„Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, Florentine“, war Hermine Feuer und Flamme gewesen. Da warf Florentine ihr einen neugierigen Blick zu. Was ihre Schwester Hermine ihr wohl erzählen würde?


„Erzähl schon, Schwesterherz! Ich platze bereits vor Neugier“, sprach sie, während sie das Bett versuchte zu richten. Immerhin bestanden ihre Eltern darauf, dass die Betten der Kinder nach dem aufstehen gemacht werden würde.


„Ich habe von Hogwarts geträumt“, so erzählte Hermine über ihren Traum. „Und da war ein Drache, den ich kitzeln musste, damit er mir den Weg nach Hogwarts freimachen konnte.“, Hermine nahm die Decke und legte sie zusammen, schüttelte das Kissen aus und lächelte Florentine an, die mit glänzenden Augen Hermine ansah.


„Boah, was geschah noch?“, staunte sie nicht schlecht.


„Nichts mehr. Ich bin danach geweckt worden. Von dir.“, Hermine sah auf das Bett von Florentine. „Vergiss nicht, dein Bett zu machen“, erinnerte sie ihre Schwester daran. Da stöhnte Florentine auf und warf einen Blick auf das unordentliche Bett. Musste das sein? Hermines Bett hingegen war bereits ordentlich gemacht. Sie tat es, während sie Florentine ihren Traum erzählte.


Glücklich lief sie in Richtung Bad, erfrischte sich dort und marschierte dann zur Küche, wo bereits ihre Eltern am Frühstückstisch saßen.


„Guten Morgen, Spätzchen!“, kam es von Mrs. Granger.


Mr. Granger erhob zur Begrüßung seine Kaffeetasse, war er doch morgens immer sehr müde und kaum ansprechbar. Aber damit fand sich Hermine bereits ab.


„Ich wünsche euch beiden einen angenehmen Morgen“, wünschte sie ihren beiden Eltern und diese sahen sich fragend an. War ihre Tochter doch sonst nicht so überglücklich in der früh. „Gestern las ich noch im Buch ‚Die Geschichte von Hogwarts‘ etwas über die Schule. Wie der Titel vermuten lässt, geht es in dem Buch um die Entstehung von Hogwarts.“, informierte sie ihre Eltern. Damit erfüllte Hermine ihren Teil der Abmachung, sich gründlich über Hogwarts zu informieren.


„Sehr lobenswert, mein Spätzchen!“, dann stand Mrs. Granger auf, um noch mehr Brötchen zu holen. Aber ihre Tochter eilte schnell in die Vorratskammer, um selbst welche zu holen. Da sie selbst eines essen würde, da sie keinen großen Appetit hatte, und ihre Schwester eventuell zwei, nahm sie drei frische Brötchen heraus. Sie marschierte zurück in die Küche.


„Wusstet ihr, dass das Motto von Hogwarts „Kitzle nie einen schlafenden Drachen“ lautet? Zumindest steht das auf der Uniform.“, sagte sie, während sie die Brötchen in einen Frühstückskorb legte.


Auch Florentine kam in die Küche, um zu frühstücken. Ihre Eltern wünschten Hermines Schwester ebenfalls einen guten Morgen, während sie sich einen einen Teller aus dem Schrank nahm. Sie nahm neben Hermine Platz, angelte sich ein Brötchen aus dem Korb.


„Also, dann erzähl uns doch mal was von deiner neuen Schule!“, forderte Mr. Granger Hermine auf.


Mrs Granger nickte zustimmend. „Ja, immerhin wollen wir wissen, auf was wir uns da einlassen.“


Da sah Hermine von ihrem Tellerrand auf, blickte ihre Mutter an. Innerlich war sie für jede Frage bereit. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass ihre Mutter sie genau befragen würde. Sie wollte so gut wie möglich über das Leben ihrer Kinder informirt sein, waren diese doch oft alleine, wenn sie und ihr Mann arbeiten gingen. Gut, dass sie darauf vorbereitet war, weil sie alles über Hogwarts gelesen hatte.


„Welche Schulfächer wirst du denn haben? Mathematik und Englischunterricht sicher nicht, oder?“, war die erste Frage der Mutter.


Das war eine wirklich einfache Frage, fast schon zu einfach für Hermine. Sie fing an, die Fächer aufzuzählen und vergaß fast kein einziges. „Astronomie, Verteidigung gegen die dunklen Künste …“, dann jedoch machte sie halt, dachte nochmal darüber nach und nannte schließlich das letzte Schulfach. „Verwandlung!“


Etwas zu selbstsicher, warf sie ihrer Mutter ein Lächeln zu.


Jedoch würde dies nicht ausreichen, um die Mutter zufrieden zu stimmen. „Frage zwei: Welche Lehrer gibt es in Hogwarts?“, wollte sie von ihrer Tochter wissen.


„Professor Sinistra, Madam Hooch …“, und zählte einige der Lehrer auf, welche dort im ersten Lehrjahr unterrichten würden. Dieses Mal fiel es ihr um so schwerer, die Frage zu beantworten. Schließlich dachte sie noch ein wenig darüber nach, aber ihr fielen keine Personen mehr ein.


„Wie würde deine berufliche Laufbahn aussehen, wenn du in Hogwarts zur Schule gehen würdest?“, war die wichtigste Frage gewesen, aber leider war Hermines Wissen hier nicht vorhanden. Aber anstatt dies zuzugeben, flunkerte sie ein wenig, dass sie eine magische Ausbildung absolvieren könne.

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„Ich könnte eine magische Zahnärztin werden?", war sich Hermine nicht sicher dabei, ob ihre Mutter dies abkaufen würde. Jedoch schwieg Mrs. Granger.


Zwar war sich ihre Mutter dabei sicher gewesen, dass ihre Tochter leicht schwindelte, aber Hermine war noch jung und würde womöglich nicht für immer in Hogwarts bleiben. Umso wichtiger war es eigentlich gewesen, was Hermine nach ihrer schulischen Laufbahn beruflich würde machen könnte, jedoch würde sich dies womöglich erst im Laufe der Zeit ergeben.


Zur Not könne sie ja in Mr. und Mrs. Grangers Zahnarztpraxis unterkommen. Dafür würden ihre Eltern schon sorgen. Als Mrs. Granger gedankenverloren aus dem Fenster blickte, sah ihr Mann auf die Standuhr. Es wurde Zeit, in die Praxis zu gehen.


Da ihre Eltern sich in die Praxis bewegen würden, hätte Hermine Zeit, um das Buch mit den vielen Zaubersprüchen zu lesen. Sie würde noch einige der Zauber lernen wollen, ehe sie mit den Zug nach Hogwarts fahren würde. Dabei nahm sie sich besonders viel Zeit, um ja alles richtig machen zu können. Und Florentine sah ihr dabei neugierig zu, wie sie ihren Zauberstab schwenkte und die Zauber ausführte.


„Das sieht wirklich interessant aus!“, rief Florentine.


Jedoch war Hermine nicht zufrieden mit den Zaubersprüchen, welche sie anwendete. Umso mehr würde sie sich darüber freuen, im Unterricht mehr lernen zu können.


___



Auf dem Bahnhof „Kings Cross“ brach eine Unruhe aus. Die gestressten Muggel liefen allesamt kreuz und quer durch den Bahnhof, auf der Suche nach dem richtigen Zug.


Inmitten des Tumults befand sich die Familie Granger, die ebenfalls das richtige Gleis suchten. Es kam auch noch dazu, dass die Grangers Hermines Gepäck in den Händen trugen, das schwer war. Ihre älteste Tochter musste unbedingt ihr halbes Zimmer mitnehmen. Immerhin wollte sie nichts vermissen müssen.


Zwar reduzierte Hermine ihre Gepäckstücke auf das nötigste, aber trotzdem waren es ungefähr vier Koffer. Wobei zwei Koffer voll mit Büchern waren – und dadurch schwer wie Steine waren.


Hastig blickte sich die Familie in der Gegend um, auf der Suche nach einem Schaffner. Sobald Florentine ihn erblickte, marschierte sie auf ihn zu, packte ihn am Ärmel und schüttelte ihn. „Verzeihung? Könnten Sie mir sagen, wo wir Gleis 9 ¾ finden können?“, wollte sie wissen. Aber der stämmige Mann warf ihr nur einen müden Blick zu.


„Gleis 9 ¾, ja?“, gähnte der Mann und dachte sich: ‚Sowas selten dämliches hab ich ja noch nie gehört!“, während er davonging. Mit seinem Verschwinden fühlten sich die Grangers erst recht alleine gelassen.


Auf einmal nahm Hermine hinter sich ein Gespräch wahr. Im Gespräch ging es um Gleis 9 ¾!


Sie wirbelte auf der Stelle herum, erkannte eine Frau mit altmodischer Kleidung, die neben einem kleinen Jungen stand, dessen Haar pechschwarz waren.


„Die Sache ist die ... ist nämlich die, ich weiß nicht, wie ich ...“, stotterte der zierliche Junge.


„Wie du zum Gleis kommen sollst?“, sagte sie freundlich und Harry nickte.


„Keine Sorge“, sagte sie. „Du läufst einfach schnurstracks auf die Absperrung vor dem Bahnsteig für die Gleise neun und zehn zu. Halt nicht an und hab keine Angst, du könntest dagegen knallen, das ist sehr wichtig. Wenn du nervös bist, dann renn lieber ein bisschen. Nun geh, noch vor Ron.“, Mrs. Weasley deutete mit der Hand auf ihren Sohn, der knallrotes Haar hatte.


Als Hermine die Beiden ansah, hätte sie schwören können, dass es sich hierbei um einen Scherz handelte, aber dem war nicht so.


„Sie macht wohl Witze!“, gab Hermine einen Kommentar von sich.


Da winkte Hermine das alles ab. Scheinbar erlaubte sich die Frau einen makabren Scherz mit dem Jungen. Immerhin wollte sie sogar, das der Bengel gegen die Mauer lief. Sie müsse also selbst schauen, wie sie auf diesen Gleis gelangen könne.


Trotzdem warf Hermine einen weiteren Blick zu Harry und Mrs. Weasley. Und als der Junge losrannte, seufzte Hermine. Aber auf einmal verschwand der Sprössling in der Wand. Unglaublich, aber dort war tatsächlich ein Weg! Hermine konnte ihren Augen nicht glauben.


„Mum. Dad?“, sah sie ihre Eltern an.


Ihre Eltern begriffen es sehr schnell, dass sie sich nun von ihrer Tochter verabschieden müssten. Anstatt große Worte zu schwingen, nahmen sie ihre Tochter in die Arme und verabschiedeten sich von ihr.


„Pass bitte auf dich auf, Spätzchen!“, wischte sich Mrs. Granger die Tränen von ihren Augenwinkeln ab.


„Und berichte uns jeden Tag über Hogwarts!“, so Mr. Granger. War er doch stolz auf seine Tochter gewesen.


„Schreib mir bitte jeden Tag", verabschiedete sich Florentine ebenfalls von ihrer Schwester. Würde sie ihre Familie doch sehr vermissen, aber sie würde sie so oft besuchen wie möglich.


Jetzt würde sie es selbst einmal versuchen. Sie positionierte sich parallel zur Wand und marschierte los, blieb nicht stehen, sondern beschleunigte ihre Schritte. Im kleinen Gang war es dunkel geworden, aber es dauerte nicht lange, da war sie wieder auf der anderen Seite.


Heilfroh sah sie zurück, blickte dann nach vorne und erkannte den Zug, auf dem „Hogwarts-Express“ geschrieben stand. Ein breites Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Endlich befand sie sich auf Gleis 9¾.

Akt 7: DIE ERSTEN GESICHTER (ACH, UND RON)


Nachdem die Weasley-Zwillinge die Koffer von Hermine in den Zug gehievt hatten, bedankte sie sich bei ihnen und betrat das Innere des Zuges. Vorsichtig sah sie sich beim Vorbeigehen in jedem Abteil um, um zu entscheiden, in welches sie eintreten sollte, um die gesamte Fahrt über dort sitzen zu können.


Zwar schlugen die zwei Weasley-Brüder Fred und George ihr vor, sie könne bei ihnen bleiben, aber dieses Angebot lehnte sie höflich ab. Wollte sie doch zu dem Jungen mit dem pechschwarzen Haar. Der Grund dafür war, dass es den Anschein hatte, Harry wäre auch ein Kind, das ebenfalls nichtmagische Eltern hatte, so wie sie selbst.


Während sie durch den langen Gang lief, ließ sie das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem verfolgt wurde. Jedoch drehte sie sich nicht um, um nicht den Anschein zu erwecken, sie habe dies durchschaut. Unbekümmert lief sie weiter, als auf einmal eine Hand ihre Schulter berührte. Abrupt blieb sie stehen, blickte zur Hand.


Sie wirbelte herum und erblickte kühle, hellgraue Augen, welche sie zu durchbohren schienen. Sie gehörten zu einem weißblonden Jungen, der sie verächtlich ansah. Dann stieß er sie kaltherzig zur Seite und marschierte an ihr vorbei, während er rief: „Zur Seite!“ Sie blickte ihm verärgert hinterher, dann lief sie ihm nach.


Es war eine Spontanreaktion, aus dem Affekt heraus. Als sie ihn ebenfalls an der Schulter packte, sobald sie ihn erreichte, drehte sich der Bengel zu ihr um, warf ihr einen abfälligen Blick zu. „Wer zum Kuckuck bist du überhaupt, dass du es dir leisten kannst, mich so zu behandeln?“, schrie Hermine.


Er warf ihr ein überhebliches Lächeln zu. „Malfoy. Draco Malfoy!“, war seine einzige Antwort darauf.


Sie sah ihn sprachlos an, suchte nach den richtigen Worten. „Dann sperr mal die Lauscher auf, Malfoy!“, spuckte sie ihm in das Gesicht. „Wenn du mir noch einmal zu nahe treten solltest, dann“, suchte sie nach den richtigen Worten, um ihm Angst einzujagen.


Da erhob er seine Hand und berührte sie an der Schulter, schubste sie leicht. „Was dann?“, lächelte er sie herausfordernd an. Fassungslos starrte sie Draco Malfoy an, nicht im Stande, etwas zu sagen oder zu denken. Da drehte sich Malfoy von ihr weg, marschierte weiter seinen Weg.


Dann wirst du schon sehen, was ich mit dir mache, schoss es Hermine durch den Kopf und sie öffnete den Mund, um es ihm hinterher zu rufen, jedoch verschwand der unverschämte Kerl mitsamt seines Koffers in eines der Abteile.


Aus irgendeinem Grund ahnte sie bereits, dass es mit diesem Jungen nicht gut gehen würde. Jedoch musste sie sich wohl damit abfinden, dass dieser Malfoy-Junge ebenfalls in Hogwarts unterrichtet wurde. Immerhin konnte man sich seine Mitschüler, genau wie die Familie, nicht aussuchen. Dann hörte sie erneut Schritte und drehte sich um. Ein ziemlich verzweifelter kleiner Junge lief mit suchendem Blick durch den Zug.


Er kam genau auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Hast du meine Kröte Trevor gesehen? Sie entwischt mir immer!“, klagte Neville Longbottom, um den es sich handelte.


Sie wirbelte herum. „Bedaure“, verzog sie ihr Gesicht. Da marschierte der Junge an ihr vorbei, lief weiter den Gang entlang. ‚Eine Kröte?‘ dachte sie sich und schüttelte den Kopf. Diese Schule schien wirklich jeden aufzunehmen. Immerhin war der eine unfair und der andere seltsam.


Seufzend ging sie weiter durch den schmalen Gang, als sie auf einmal das schwarze Haar des Jungen erblickte. Er war es! Er teilte sich das Abteil mit diesem anderen Weasley-Jungen.

Mit der Hand griff sie nach der Klinke, schob die Tür zur Seite, blieb vor der Tür stehen. Sobald der Junge sie ansah, blickte sie in seine stechend grünen Augen.


Was sollte sie bloß zu ihm sagen? Konnte sie doch nicht einfach so stehen bleiben und ihn anstarren. „Habt ihr vielleicht eine Kröte gesehen?“, richtete sie sich an die beiden Jungen, die im Waggon saßen. Als sie sah, wie der Rotschopf seinen Zauberstab erhoben hielt, sagte sie: „Ihr übt wohl zaubern.“ Sie stolzierte zum Sitzplatz und ließ sich nieder. „Zeig schon.“


Ron räusperte sich und formulierte ungeschickt einen Zauberspruch, der die Wörter „dick“, „gelb“ und „Ratte“ beinhaltete. Da seufzte Hermine, während sie ihm sagte, dass es sich hierbei um keinen Zauberspruch handeln würde.

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„Pass auf. Das ist ein Zauberspruch!“, erhob ihren Stab und flüsterte „Reparo“, während sie dem verdutzten Harry den Stab vor das Gesicht hielt. Ein paar Funken sprühten aus dem Stab und im Handumdrehen war Harrys Brille repariert.


Die beiden jungen waren baff. Und Harry besonders, denn er sah noch nie jemanden zaubern. Sofort nahm er seine Brille ab und sah diese neugierig an. Er lächelte fröhlich.


„Mein Name lautet Hermine. Wie lautet dein Name?“, neugierig blickte sie den Jungen an und sah dabei zu, wie er sich die Brille wieder auf die Nase setzte.


„Mein Name ist Harry“, lächelte der Zauberlehrling. Als er Hermines Gesicht betrachtete, erlosch sein Lächeln, denn sie warf seinem neuen Freund Ron einen desinteressierten Blick zu.


„Und dein Name?“, schien es sie im Inneren kaum zu interessieren. Sie fragte nur aus Höflichkeit.


„Ron!“, schmatzte er laut, da er sich inzwischen einen Schokofrosch schmecken ließ. Im Laufe der Zeit sollte Hermine erfahren, dass Ron eigentlich immer am Essen war.


„Sehr erfreut!“, verzog sie ihr Gesicht. „Du hast da übrigens Dreck. Sieht nicht schön aus. Genau da.“, zeigte sie mit ihrem Finger auf ihre Nase.


Der beschämte Junge wischte sich über sein Gesicht und verteilte noch mehr von dem Schokoladen-Fleck.


Tief im inneren freute sich Hermine auf Harry. Sie wünschte sich jetzt schon, mit ihm befreundet zu sein. Immerhin schien Harry sympathisch zu sein. Was Ron anging, war sie nicht so begeistert über seine Anwesenheit. Etwas in ihr wehrte sich schlichtweg, sich mit ihm anzufreunden. Und Rons Reaktion nach zu urteilen, mochte er Hermine ebenfalls kein bisschen.


Als sie sich schließlich Hogwarts näherten, sprang Hermine von ihrem Sitz auf. „Zieht schon mal eure Uniform an. Wir müssten bald Hogwarts erreichen.“, sprach sie. Wohlgemerkt trug sie ihre Schuluniform bereits.


Damit verließ sie das Abteil. Immerhin musste sie noch ihre Koffer holen, weshalb sie es so eilig hatte. Auf dem Weg traf sie erneut auf Neville, der scheinbar sein Haustier wiedergefunden hatte. Erleichtert hob er mit der Hand Trevor, um sie Hermine zu zeigen und lächelte zufrieden.


„Schön, du hast ihn wieder gefunden“, sah Hermines Gesichtsausdruck doch erleichtert aus. Als Neville weiter in Richtung seines Abteils lief, kehrte sie ebenfalls in das ihre zurück. Kaum war sie drin, schon waren auch die Zwillinge wieder da und hievten ihr Gepäck nach draußen auf den Gang und lächelten ihr zu.


„Wir müssen bald aussteigen“, so Fred.

„Und dann wirst du zum ersten Mal Hogwarts sehen!“, sagte George.

„Aber schau zu, dass deine Augen vor lauter starren nicht rausfallen!“, scherzte Fred.

„Wir machen nämlich die Sauerei nicht wieder weg!“, schloss George hinten dran.


‚Wieso sollte ich starren?‘, dachte sich Hermine. Und als der Zug mit quietschenden Geräuschen anhielt, verließen die Zwillinge und Hermine den Zug.


Nur um dann das riesige Hogwarts Gebäude zu bestaunen, das sich aus dem Boden erhob. Da starrte Hermine zum Schloss, als die Jungs meinten: „Deine Augen“, und frech grinsten.

Aber es war Hermine egal. Als sie einen behaarten Mann anblickte, welcher „Erstklässler zu mir!“ rief, warf sie nochmals einen kurzen Blick zum Schloss und lief dann auf Hagrid zu, der bereits mit dem Arm winkend dastand.

Anmerkung:

Eine Freundin sagte mir, dass Luna in Ginnys Jahrgang wäre, aber in dieser Geschichte ist Luna in Hermines Jahrgang. Lasst euch also nicht irritieren.


Akt 8: DIE SEEFAHRT IN RICHTUNG HOGWARTS


Eigentlich wollte Hermine zu Hagrid marschieren, aber da fiel ihr eine Erstklässlerin auf, welche die Luft zu streicheln schien. Hermine sah bereits vieles, aber das war ihr dann doch zu viel. Sie versuchte den Blick zu senken und weiterzugehen, aber sie war viel zu neugierig. Also marschierte sie in Richtung des Mädchens, das hellblondes, fast weißes Haar besaß.


Als Hermine hinter ihr stehen blieb, räusperte sie sich und das Mädchen wirbelte herum, blickte in Hermines braune Augen. Hermine sah in die silber-grauen Augen, die voller Freude waren und viel Liebe ausstrahlten. Sie musste ein sehr sanftes Wesen haben.


Irritiert blinzelte Hermine; so verrückt wirkte dieses Mädchen eigentlich gar nicht. Ganz und gar nicht. „Wieso – ähm, wieso streichelst du die Luft?“, wirkte sie peinlich berührt. Aber das Mädchen lächelte nur sanft.


„Oh, du scheinst sie nicht sehen zu können“, gab Luna von sich und Hermine blickte sie fragend an.


„Was meinst du mit – sie?“, erneut blickte Hermine sich um, aber sie sah nur eine Kutsche.


„Das ist gut, dass du sie nicht sehen kannst. Nur Menschen, die jemanden sterben sahen, sind in der Lage, sie sehen zu können“, dann streichelte sie erneut die Luft. „Es sind Thestrale; magische Wesen“, dann blickte sie nochmals in Hermines Augen.


„Das ist–“, suchte Hermine nach den richtigen Worten. Also sah dieses Mädchen jemanden sterben?


„Mein Name ist Luna. Und deiner?“, stellte sich die Blondine vor.


„Hermine“, war sie nach wie vor geschockt.


„Freut mich, Hermine!“, sprach Luna und seufzte. „Wenn es nach mir ginge, würde ich lieber mit den Threstalen nach Hogwarts reisen. Es sind sehr schöne Geschöpfe“, sagte sie und Hermine dachte wieder nach.


„Erstklässler zu mir!“, rief Hagrid erneut. Da wirbelte Hermine herum und verabschiedete sich von Luna. Sie müsse weiter. Darum lief sie sofort ohne Umwege zu Hagrid und als sie ankam, sah sie zu den Booten.


Bald darauf saß Hermine in einem der kleinen, magischen Boote und fuhr mit einigen Erstklässlern über den See in Richtung Hogwarts. Da Hogwarts ein riesiges Schloss war, mussten die Zauberer es mit Schutzzauber belegen, damit kein nichtmagisches Lebewesen dieses Schloss zu Gesicht bekommen würde. Für Muggel sah das Schloss wie eine verlassene Ruine aus, die kurz davor stand, zusammenzubrechen, das hatte Hermine in „Die Geschichte Hogwarts“ gelesen. Sie war stolz darauf, so viel über die Schule zu wissen.


Obwohl sie sich auf Hogwarts freute, und darauf, ihr großes Wissen anbringen zu können, musste sie über die Worte von Luna nachdenken. Aber sie versuchte es zu verdrängen, denn immerhin würde sie bald den Kopf für andere Dinge brauchen. Als das Schloss immer riesiger und riesiger wurde, blickte Hermine hinauf.


Da sie mit einem Ruderzauber das Boot belegten, war das Boot schneller unterwegs gewesen. Um den Zauber auszuführen, tippte Hagrid drei mal auf den Rand des Bootes. Dadurch sparten sie sich jede Menge Energie und Zeit, denn sie mussten nicht selbst rudern.


Sobald sie den Boden mit ihrem ersten Fuß berührte, bellte sie einer der Mitschüler an, sie solle sich beeilen. Sie drehte sich nicht um, denn sie erkannte bereits an der Stimme, dass es sich um diesen Malfoy-Bengel handelte. Dann spürte sie eine Hand auf ihrem Rücken, welche sie nach vorne schubste. Sie stolperte über den Rand des Bootes und fiel auf den Boden.


Verärgert blickte sie auf. Aber da schoss schon der weißblonde Kerl an ihr vorbei. Seine Gesichtsfarbe sah nicht gut aus, so, als ob ihm schlecht wäre. Dann beugte er sich nach vorne und übergab sich auf den Boden.


Angewidert sah sie weg, stand dann auf. Hagrid fluchte laut auf, marschierte zu dem Bengel und packte ihn an der Schulter. „Dein empfindlicher Magen ist wohl nicht bereit für eine Seefahrt, was?“, sprach der Halbriese.


Da kicherte Hermine leise, was der Junge aber durchaus hören konnte. Er drehte sich zu ihr um und rief: „Was ist daran so lustig, Schlammblut?“, dann erbrach er sich wieder. Aber die Antwort sparte sich Hermine, denn es war einfach nur gerecht gewesen. Er verdiente das!


Aber trotzdem – was bedeutete Schlammblut? Moment mal, sie las doch in den Büchern über Reinblüter und Halbblüter. War Schlammblut nicht eine Beleidigung für Zauberer, die Muggel-Eltern besaßen?


Als sie ihren Zauberstab erheben wollte, schoss Luna Lovegood aus dem Boot heraus und zückte ihren Stab. „Wie hast du sie genannt?“, und in ihren Augen lag Zorn. Die friedliche Luna konnte es nicht ertragen, dass Draco so unfair zu Hermine war und sie so beleidigte.


Auf der Stelle packte Hagrid, der sich in der Nähe befand, den Zauberstab von Luna und rief laut aus, dass jetzt jeder die Klappe halten soll. „Wir sind hier schließlich nicht im Kindergarten!“, brüllte er.


Dann packte er Malfoy, der über die Lage kicherte, am Kragen und durchbohrte ihn mit seinem wütenden Blick. Sofort erlosch das Grinsen von Draco. „Wenn ich es nochmal mitbekomme, dass du hier einen Schüler oder eine Schülerin Schlammblut nennst, dann Gnade dir Gott!“, sprach er mit einer mächtigen Stimme.


„Was soll mir denn passieren?“, sah Malfoy seine Freunde an, während er ängstlich lächelte.


Da erhob Hagrid seine Hand mit dem als Regenschirm getarnten Zauberstab, um Draco einen gehörigen Denkzettel zu verpassen, aber Hermine stoppte ihn schnell. „Lassen Sie ihn!“

„Was?“, rief Luna aus.


„Er entschuldigt sich bei mir. Nicht wahr, Malfoy?“, sah sie ihn eindringlich an und dieser schüttelte den Kopf.


„Bei einem Schlammblut entsch–“ uldige ich mich nicht, wollte er sagen.


Sofort sprach Hagrid einen Zauber aus, der Malfoy direkt traf. Und als Malfoy kreischend die Augen schloss, starrten ihn alle Schüler an. Hier und da wurde leises Kichern hörbar, denn Malfoy besaß nun einen Ringelschwanz, Schweineohren und eine Schweinenase.


Und wie aus dem nichts heraus, quickte er laut auf. Als er seine Stimme hörte, drückte er die Hände auf seinen Mund. Nun wurde aus dem Gekicher seiner Mitschüler lautes Lachen.


„Nenne nie wieder jemanden Schlammblut!“, wiederholte Hagrid und Draco nickte ängstlich mit dem Kopf. Als er seinen Mund wieder öffnete, um seine Stimme erklingen zu lassen, quickte er nochmals.


Da lachte Hermine auf und auch Lunas Anspannung legte sich, als sie das Lachen von Hermine hörte. Sie lächelte sanft und mit verträumten Blick.


Dann marschierten die Schüler weiter in Richtung Hogwarts. Und irgendwie war es jetzt nicht mehr so ruhig, denn bei jedem Quicken seitens Malfoy, lachten die Schüler erneut darüber. Und Hermine konnte es nicht erwarten, auf eine solch tolle Schule gehen zu können. Auf dem Weg redete Hermine noch mit Luna.


„Danke, dass du mich verteidigen wolltest“, sah sie Luna an.


„Schon okay“, gab Luna von sich und winkte ab.

Akt 9: DIE EINTEILUNG IN DIE HÄUSER


Die vielen Gesichter bestaunten mit offenen Mündern das riesige Schloss, welches vor ihnen ragte. Immer wieder flüsterten Kinder, dass sie es nicht fassen konnten, hier zur Schule gehen zu können. Nur Hermine hatte sich am Äußeren des Schlosses bereits sattgesehen und konnte es nicht erwarten, es endlich von innen zu sehen.


Und dann öffneten sich die riesigen Tore und gaben einen Einblick in das Innere. Nur auf drängeln von Hagrid, betraten die Kinder das Schloss. Waren sie doch überwältigt gewesen. Viele von ihnen sahen noch nie eines. Besonders diese Kinder tuschelten über Hogwarts, wie schön es doch sei.


Hermine verdrehte die Augen.


Sie stiegen einige Stufen hoch und standen dann im Eingangsbereich der Schule. Von hier hatte einen guten Blick in die sogenannte Große Halle und einen Teil des gewaltigen Treppenhauses.


Da staunten die Kinder erst recht, denn die Treppen bewegten sich zudem auch noch! Sie führten zu jedem Stockwerk der Schule.


Hermine blickte kurz zu Luna, welche den Blick erwiderte. „Hogwarts wurde um das Jahr 993 von den vier brillantesten und talentiertesten Hexen und Zauberer ihrer Zeit gegründet“, zitierte Hermine das Buch.


Luna nickte nur, sah sich dann weiter um. Aus irgendeinem Grund mochte Hermine Luna. Lag es daran, weil Luna sie verteidigte? Das tat noch niemand.


„Hogwarts wurde, wie bereits gesagt, von vier Hexen und Zauberern gegründet. Diese waren: Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw und Salazar Slytherin. Und wie du an den Namen bereits vermuten kannst, wurden die jeweiligen Häuser nach ihnen benannt“, sprach sie weiter und Luna nickte.


„Ich weiß“, sagte Luna mit sanfter Stimme. „Jedes Zaubererkind weiß das.“


Hermine wurde rot. Tief im Inneren war sie stolz gewesen, ihr Wissen preisgeben zu können. Und als sie Luna ansah, wie diese sie neugierig musterte, schämte sie sich ein bisschen für ihr Verhalten. Aber nicht lange, denn ihre Aufmerksamkeit wurde von einer Frau in Anspruch genommen, die sich vor den Schülern aufbaute.


„Professor McGonagall!“, rief Hermine. Sie winkte.


Da nickte McGonagall in ihre Richtung, räusperte sich und hielt dann eine kurze Rede. Sie war nicht bewegend, eher informativ.


McGonagall sagte: „Liebe Schülerinnen und Schüler, Ihre Reise war bestimmt anstrengend und Sie sind mit Sicherheit hungrig. Dennoch bitte ich Sie, sich noch einen kleinen Moment zu gedulden.

Sie werden gleich in die Große Halle gehen. Dort werden Sie sich ordentlich aufstellen und ich werde jedem einzelnen von Ihnen den sprechenden Hut aufsetzen. Dieser wird dann entscheiden, in welches der vier Häuser Sie kommen. Und nun folgen Sie mir bitte!“


„Hoffentlich kommen wir ins selbe Haus!“, merkte Luna an, denn sie mochte Hermine. Vielleicht könne sie dann auch über ihre Interessen mit Hermine sprechen. Da sah sie Hermine überrascht an.

„Du möchtest wirklich mit mir in ein Haus?“


Da nickte Luna, lächelte sanft. Immerhin besaß sie Chancen auf eine echte Freundin.


Als die beiden eine Stimme hinter sich wahrnahmen, drehten sie sich beide um und sahen zu dem Jungen mit den zerzausten Haar. Dieser schien leicht nervös zu sein. Als er sich räusperte, begrüßte ihn Hermine rasch.


„Hey, Harry“, und sah dann zu Luna. „Kennt ihr euch bereits?“, sah sie dann beide an. Sowohl Harryals auch Luna schüttelten den Kopf. Da stellte sie die beiden einander vor. Und Harry gab ein schiefes Lächeln von sich, als er sagte, dass es schön war, Luna kennenzulernen. Da erwiderte es die kleine Luna.


Ron drängelte sich laut hörbar an den Schülern vorbei.


„Und das ist – Ron“, sagte Hermine, kaum begeistert.


Dieser schien auch nicht sonderlich froh darüber zu sein, die Streberin zu sehen. Gab er doch ein „Du schon wieder!“ von sich, während er abfällig sein Gesicht verzog.


„Leider habe ich keine Zeit, um mit dir zu plaudern, Ron“, dann sah Hermine zu Luna, die auch bereit war, McGonagall zu folgen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, gingen die beiden Mädchen in Richtung großer Halle. Auf dem Weg plapperte sie erneut über Hogwarts.


„Wusstest du, dass Hogwarts eine Schulhymne hat? Sie geht so!“, und Hermine fing an, die Hymne zu trällern.


Die Hymne, die Hermine sang, ging so:


》Hogwarts, Hogwarts,

warzenschweiniges Hogwarts,

bring uns was Schönes bei,

ob alt und kahl oder jung und albern wir sehnen uns Wissen herbei.

Denn noch sind uns’re Köpfe leer, voll Luft und voll toter Fliegen,

wir wollen nun alles erlernen, was du uns bisher hast verschwiegen.

Gib dein Bestes - wir können’s gebrauchen,

unsere Köpfe, sie sollen nun rauchen!《


Luna lächelte nur und als sie sah, wie viel Spaß Hermine beim Singen dieser Hymne besaß, sang sie ebenfalls mit. Und McGonagall lächelte erst amüsiert über den schiefen Gesang der Mädchen, aber dann seufzte sie doch tief. Langsam wurde es doch ein wenig nervig.


Und zu ihrem Pech, fingen vereinzelte Schüler ebenfalls an zu singen, auch Harry summte die Melodie mit. Irgendwie fand er das Lied cool, genau wie die beiden Mädchen. Dann lachte Hermine leise auf, als sie ein Quicken wahrnahm. Draco war wohl nach wie vor zur Hälfte ein Schweinchen.


Vor lauter singen vergaß sie, das Hagrid ihn verzauberte.


„Moment! Alle mal anhalten!“, drehte sich McGonagall schnell um. Die Kinder blieben auf der Stelle stehen. „Sind hier Schweine im Schloss?“, beäugte sie die Kinder genauer.


Als sie Draco Malfoy begutachtete, erschrak sie fast zu Tode. Was war mit diesem Jungen bloß geschehen? Gab es unter den neuen Erstklässlern etwa ein Genie in Verwandlung? Das Herz der Verwandlungslehrerin schlug höher. Dennoch durfte sie so etwas nicht zulassen. Hagrid erhob abwehrend und mit Unschuldsblick die Hände in einer ratlosen Geste. McGonagall runzelte die Stirn, ihr Blick fiel auf seinen Regenschirm, den der Halbriese augenblicklich hinter seinem Rücken verschwinden ließ.


Schade, doch kein Ausnahmetalent. Nun ja, sie würde den Wildhüter, der eigentlich gar nicht zaubern durfte, jedenfalls nicht verraten. Sie kannte die Familie der Malfoys und war sich sicher, dass der Junge die Strafe verdient hatte.


„Junger Mann, ich fürchte, dass sie sich mit Halloween etwas verspätet haben“, sagte sie ernst. Da fingen die Kinder an zu kichern, fingen an zu tuscheln und grinsten breit. McGonagall warf den Kindern einen strengen Blick zu. Da verstummte das Kichern und Lachen der Kinder.


„Nun, bringen Sie den Jungen in den Krankenflügel.“ Sobald die zwei aus der Reichweite waren, marschierte McGonagall weiter in Richtung der großen Halle.

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Und es dauerte nicht lange, schon waren sie dort angekommen.


Als sich erneut die Türen öffneten, bestaunten die Kinder die riesige Halle. Kaum zu glauben, aber dieser Ort war wunderschön! Es standen Tische, die kilometerweit waren. Und der Himmel! Es schien, als ob die Halle kein Dach besitzen würde. Nochmals tuschelten die Erstklässler und sahen hinauf.


„Was niemand hier weiß, ist, dass die Decke verzaubert ist und deswegen wie der Himmel aussieht. Wir sehen also den aktuellen Himmel, wie der draußen!“, gab Hermine ihr Wissen dazu ab. Da lächelte Luna wieder.


„Aber das weißt du bestimmt schon“, räumte Hermine ein. Da nickte Luna nur sanft, aber trotzdem war es schön, Hermine zuzuhören. Immerhin war sie informiert.


Nun würde sich Hermine vornehmen, ihr Wissen nicht mehr preiszugeben, wenn niemand sie danach fragte.


Luna war bestimmt viel zu sanftmütig, um ihr die Wahrheit zu sagen, dass sie dieses ganze Gerede nervte. Jetzt fühlte sich Hermine ein wenig schlecht.


„Aber das heißt noch lange nicht, dass ich dir nicht gerne zuhöre!“, sprach Luna und lächelte verträumt.


Nun fühlte sich Hermine doch ein wenig besser, aber trotzdem wollte sie die Freundschaft nicht kaputt machen, in dem sie besserwisserisch redete.


„Schüler, ich bitte um eure Aufmerksamkeit!“, sprach McGonagall und alle blickten die Professorin an.


„Jetzt werdet ihr in die jeweiligen Häuser eingeteilt. Ich werde euch aufrufen, sobald ihr dran seid. Wir fangen an mit Amanda Levong!“, sah sie auf ihre Liste herab, während sie dies sagte.


Ein Mädchen mit blondem Haar und stechend blauen Augen ging auf McGonagall zu. Dabei schien sie leicht nervös zu sein, denn sie zitterte ein wenig. Es müsse bestimmt doof sein, die erste auf der Liste zu sein.


Und während sie ankam, waren alle Augen auf sie gerichtet. Gespannt sahen sie ihr dabei zu, wie sie sich auf den antiken Stuhl setzte und einen alten Hut aufgesetzt bekam. Wie aus dem nichts, fing er an zu reden. „Wieso zitterst du so, Kindchen?“, sprach der Hut. Da erschrak Amanda leicht, zitterte erst recht.


Jetzt beugten sich einige Kinder vor, andere starrten erst recht auf das Mädchen und auf den Hut. Er konnte tatsächlich sprechen? Das klappte Hermine der Mund auf. Sie las schon darüber, aber es war tatsächlich wahr!


„In welches Haus teile ich dich wohl ein? – Mal sehen! – Hufflepuff!“, brüllte er das letzte Wort laut heraus.


Da lächelte das Mädchen; wollte sie doch schon immer dorthin. McGonagall nahm ihr den Hut ab, als die Schüler am Hufflepuff Tisch sie bejubelten.


„Harry Potter!“, rief McGonagall das nächste Kind auf. Während Harry zum Stuhl ging, lief Amanda zu ihrem neuen Tisch, an dem die Hufflepuffs bereits saßen.


Als Harry sich setzte, sobald er ankam, setzte man ihm auch den Hut auf den Kopf. „Wohin soll ich dich stecken? Nach Slytherin?“, fragte der Hut, jedoch schüttelte Harry bittend den Kopf und flüsterte „Nein!“


„Gryffindor!“, gab der sprechende Hut schnell nach.


Erleichtert blickte Harry zu dem Gryffindor Tisch, lief auf diesen zu und alle vom Gryffindor Tisch jubelten laut.


„Hermine Granger!“, war das nächste Kind dran.


Nun war also Hermine selbst dran. Also lief sie langsam auf McGonagall zu und als sie ankam, sah sie zu Luna, die ihr die Daumen drückte. ‚Das wird bestimmt nicht so schlimm werden‘, dachte sich Hermine und schluckte.


Nun saß sie mit dem Hut auf den Kopf, welcher wieder nachdachte. Zuerst wollte er Hufflepuff sagen, aber dann rief er schnell „Gryffindor!“ aus. Auch Hermine wurde bejubelt und lächelte beim zu Tisch gehen Luna zu.


So wurde dann auch Ron aufgerufen und zu Hermines Bedauern kam er nach: „Gryffindor!“. Sie seufzte schwer. Aber immerhin würde vielleicht Luna in ihr Haus kommen. Dann würde sie sich darüber tierisch freuen.


Auch Luna wurde aufgerufen, und Hermine hielt die Luft an. Aber zu Hermines Pech rief der Hut „Ravenclaw!“. Luna blickte traurig zu Hermine,die genauso traurig zurückblickte. Jetzt waren beide doch nicht in einem Haus. Sie akzeptierte dies jedoch schnell. Vielleicht würde sie sich mit einer aus ihrem Haus anfreunden. Und außerdem durfte man hier bestimmt auch mit Kindern aus anderen Häusern befreundet sein.


Nachdem jeder Schüler in das jeweilige Haus eingeteilt wurde, öffneten sich erneut die Türen und Draco kam hereinspaziert. Müsse er doch auch in einem Haus eingeteilt werden.



McGonagall sah ihn an. „Beeilen Sie sich! Sie müssen sich auf den Stuhl setzen, um in ein Haus eingeteilt zu werden“, drängelte sie und Draco lief nach vorne.


„Ich weiß“, sagte er hochnäsig. „Mein Vater, der übrigens Mitglied des Schulrates ist, hat es mir schon längst erzählt!“


Als er beim Stuhl ankam, sich setzte und der Hut kaum seinen Kopf berührte, rief er laut „Slytherin!“, was den Jungen überheblich Lächeln ließ. Wusste er doch, dass er direkt in das Slytherin Haus kommen würde.


Sobald alle Kinder an den jeweiligen Tischen waren, warf Hermine dem Sprössling Harry ein Lächeln zu, als Dumbledor sich räusperte und aufstand, um etwas zu sagen. Bei seinem ersten genannten Wort, sahen alle Schüler zu ihm auf und hörten sofort auf zu tuscheln.


„Ich weiß, es ist sehr aufregend für euch alle, neue Gesichter zu sehen und ihr wollt einander kennenlernen, aber nun wird erst einmal was gegessen! Und mit diesen Worten: „Lasst das Festmahl beginnen!“, er klatschte in die Hände und sofort wurden durch Magie die großen Tische bedeckt.


Die Kinder konnten ihren Augen kaum glauben. Vor ihnen erschien leckeres Essen. Es sah köstlich aus und sie mussten nur zuschnappen. Tatsächlich war Ron der erste, der einen Hähnchenschenkel schnappte und hineinbiss. Noch bevor er den ersten ganz aufgegessen hatte nahm er sich schon den nächsten und schaufelte sich noch alles mögliche anderes Essen auf den Teller. Die anderen machten es ihm schnell nach.


Während Ron alles hinunterschlang, genoss Hermine ihr Essen. Immer wieder sah sie auf, blickte in die Gesichter der neuen Schüler und stellte sich dabei vor, wie sie hier mit den Schülern neue Freundschaften schließen könnte.


Das Festmahl war vorzüglich gewesen und alle hatten sich tüchtig den Bauch vollgeschlagen. Und sogar Ron klagte über leichte Bauchschmerzen. Dann saßen sie noch ein bisschen da, sprachen mit ihren Sitznachbarn, als Dumbledore wieder aufstand:


„Willkommen in einem neuen Schuljahr! Ich weiß, ihr könnt es kaum erwarten, ins Bett zu kommen, daher werde ich mich kurz fassen: Gute Nacht!“ sprach Dumbledore und die Kinder grinsten breit.


Danach wurden sie von einem Vertrauensschüler in die jeweiligen Häuser begleitet. Immerhin war der Tag aufregend und lang gewesen. Aber nun konnten sie in ihre Betten fallen und schlafen, wie ein Baby.

Akt 10: DAS ERWACHEN AM MORGEN


Als Hermine erwachte, streckte sie sich und gähnte ausgiebig, nur um sich dann nochmals lächelnd mit dem Kopf auf das Kissen zu legen. Glücklich betrachtete sie das Dach des Himmelbettes, zwang sich dann hoch und stand auf. Wie auch Zuhause, legte sie ihre Decke zusammen und schüttelte das Kissen aus.


Dann verließ sie leise das Zimmer, weil sie das erste von den Kindern war, das erwachte. Also wollte sie die anderen Mädchen nicht stören. Auf leisen Sohlen, schlich sie sich durch den Gang und verließ dann das Gemeinschaftssaal. Als sie vor dem Ausgang stehen blieb, sah sie ein blondes Mädchen an der Treppe stehen: Luna.


Mit dem Rücken stand Luna zu ihr, und als Hermine sie begrüßte, wirbelte sie herum und sah sie mit einem Schmollmund an. „Die Mädchen waren gemein zu mir.“, sprach die zierliche Luna und Hermine sah sie an.


„Was? Was ist passiert?“, wollte die Brünette wissen.


„Als ich auf meinem Bett lag und mein Buch las, nahm es mir eines der Mädchen weg. Sie warfen es sich gegenseitig zu und dann warf eines der Mädchen mein Buch aus dem offenen Fenster“, sprach sie verletzt.


„Oh, Luna!“, nahm sie das Mädchen in die Arme, um sie zu trösten.


„Dabei war das Buch sehr teuer gewesen“, meinte Luna und seufzte. Bis jetzt waren nur Hermine und Harry zu ihr nett gewesen. Die anderen hingegen? Nur fies und gemein. Luna bezweifelte, ob sie hier bleiben wollte.


„Wo sind diese Mädchen?“, löste sich Hermine aus der Umarmung. Sie schien sehr wütend zu sein.


Da dachte Luna nach. „Sie schlafen noch, glaube ich.“, beantwortete sie die Frage und in Hermine erwachte eine unglaubliche Wut! Dem Mädchen würde sie was erzählen! Die würden noch bereuen, dass sie Luna geärgert hatten! Und das Buch sollten sie Luna gefälligst zurückholen.


„Wo befindet sich euer Gemeinschaftsraum?“, war Hermines nächste Frage. Nahm sie sich doch vor, Luna zu helfen. Aber das weißblonde Mädchen durchschaute Hermines Plan und lehnte höflich ab.


„Aber das ist schon okay, Hermine. Gestern in der Nacht regnete es stark. Das Buch kann ich vergessen“, seufzte sie wieder und Hermine ließ die Schultern sacken. Trotzdem würde Hermine dies im Hinterkopf behalten.


Dann sah Hermine zu den ersten Schülern, welche den Turm verließen und sich über das Festmahl am Vorabend unterhielten und darüber, ob das Frühstück wohl auch so gut sein würde. Als sie das Wort „Frühstück“ hörte, begann Hermines Magen zu knurren. Also gingen die beiden los, liefen den langen Weg entlang und erreichten die große Halle.


Sie sahen sich um und beide Mädchen liefen zu ihren jeweiligen Tischen, als Hermine sah, dass Ronald Weasley bereits am Tisch saß. War ja klar, dass Ron der erste am Tisch war! Hermine blickte zu Luna, welche ihr ein Lächeln zuwarf. Dann fing sie selbst an zu frühstücken.


Immer wieder warf sie Ron einen Blick zu, der aussagte, dass sie es missbilligte, wie er sein Essen zu sich nahm, aber Ron war das schlichtweg egal. Und nach weniger als drei Sekunden, war sein Gesicht mit Marmelade beschmiert gewesen. Und seine Finger trieften ebenfalls vor Marmelade. Da verdrehte Hermine die Augen.


„Serviette?“, bot sie ihm eine an, die am Tisch lag.


„Nein“, schmatzte der Gryffindor-Bengel. Und zu Hermines Bedauern, leckte er sich die Finger sauber.


„Du weißt schon, dass das eklig ist?“, meinte Hermine und Ron ignorierte sie einfach nur, aber zum Glück kam auch Harry an den Tisch und setzte sich extra zwischen die beiden Streithähnen. Als der Schwarzhaarige einen Blick auf Hermine warf, lächelte er sie an und Hermine erwiderte höflich das Lächeln.


Sobald Hermine mit dem Frühstück fertig war, wartete sie auf Luna, die gerade auf sie zu kam. Dann gingen die beiden Mädchen in Richtung des Klassenzimmers.


Während sie gingen, beklagte sich Hermine über Ron. „Wie kann man nur so verfressen sein? Andauernd ist er nur am schmatzen und er kaut noch nicht einmal richtig!“, warf Hermine einen Blick zu Luna.


„Wen meinst du, Hermine?“, wollte das Mädchen wissen. An ihrem Tisch saßen auch solche Gesellen.

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„Na Ron, natürlich!“, entgegnete Hermine. Während Luna nur abwinken konnte, waren sie schon auf dem Weg zum Unterricht. Sie stiegen die große Treppe hinauf.


Müssten sie doch zur ersten Unterrichtsstunde. „Wir müssen langsam zum Unterricht“, drängelte Hermine und Luna nickte.


„Folge mir“, sprach Luna und ging los, während Hermine ihr folgte. Zum Glück war Luna dabei gewesen, denn sie würde sich hier auskennen. Aber trotzdem, Hermine wollte sich eigentlich auf den Unterricht vorbereiten, aber jetzt müsse sie alles auf sich zukommen lassen. Darin war Hermine nicht gut.


Gedankenverloren marschierte Hermine auf das Klassenzimmer zu. „Du schweigst so. Möchtest du mir gar nicht erzählen, wie Hogwarts entstanden ist? Oder darüber, dass hier Hauselfen arbeiten?“, lächelte Luna.


Das brach den Faden von Hermines Gedanken, als sie Luna fragend betrachtete. „Wie bitte?“, blinzelte Hermine irritiert, denn sie war zu sehr in Gedanken vertieft gewesen.


Erneut lächelte Luna und meinte: „Ich mag es, wenn du mir was erzählst.“ Hermine fand, dass das Lächeln Luna viel sanfter erscheinen ließ.


Schon erröteten Hermines Wangen. „Was möchtest du denn von mir hören?“, fragte sie das Mädchen.


„Überrasch mich!“, grinste sie frech.


„Nun – ähm“, stotterte Hermine verlegen.


„Wusstest du, dass es Schrumpfhörnige Schnarchkackler gibt? Zauberer leugnen die Existenz dieser Wesen, aber ich glaube, dass es sie gibt“, sah Luna auf, als sie an einem Treppenabsatz stehen blieb. Denn hier trennten sich die Wege der Mädchen, da sie zu Hermines Bedauern keinen gemeinsamen Unterricht hatten.


„Schrumpfhörnige – was?“ Draco, der zu den Mädchen aufgeschlossen war, zischte verächtlich. „Solche Wesen gibt es gar nicht. Erzähl dem Schlammblut keine Märchen!“, machte er sich darüber lustig und Luna ließ die Schultern sacken.


Für Luna gab es diese Wesen, egal, wer etwas anderes sagte oder behauptete. Aber der Malfoy-Bengel war sich sicher gewesen, dass Luna nur Märchen erzählte.


„War dir die Verwandlung keine Lehre, Draco?“, bellte ihn Hermine an und Draco lachte abfällig darüber.


Als Hermine ihren Zauberstab packte, um Draco eine Lektion zu erteilen, ließ sich Draco nicht provozieren. Hochnäsig lief er weiter zum Klassenraum, ließ die Mädchen zurück und Hermine ärgerte sich sehr darüber.


„Hör nicht auf ihn“, tröstete sie Luna, aber Luna seufzte.


„Viele bezweifeln, dass es diese Wesen gibt. Sie stehen noch nicht einmal in dem Buch „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Man findet sie im Buch namens „Tierischer Aberglaube“. Das Buch, welches ich auch besaß, bevor die Mädchen es aus dem Fenster warfen. – Sie lachten mich aus und machten sich über mich lustig“, erzählte Luna und lächelte schwach. „Ich bin echt eine Idiotin“, so Luna.


Hermine wusste so recht nicht, was sie dazu sagen sollte. Immerhin war Luna tief geknickt darüber, aber sie fand trotzdem keine tröstlichen Worte. Stattdessen sah sie das Mädchen an, welches sich zum Lächeln zwang.


„Ab hier müssen wir uns trennen“, sagte Luna und Hermine nickte nur. Würde sie doch irgendwie dem Mädchen helfen können, aber wie? Ihr fiel nichts dazu ein.


„Bis dann, Luna“, meinte Hermine und Luna verabschiedete sich ebenfalls mit einem „Bis dann!“.


Damit betrat sie das Klassenzimmer. Sie sah Draco und einige andere Slytherins auf der einen Seite des Raums sitzen und setzte sich deshalb auf die andere. Vielleicht würde sich Harry neben sie setzen.


Als Hermine sich umsah, sah sie noch jemanden im Raum: eine graugetigerte Katze. Diese saß da und beobachtete die Schüler genau.


Langsam füllte sich der Klassenraum. Erst, als alle anderen Schüler bereits auf ihren Plätzen saßen, platzten Harry und Ron, ganz außer Atem, in den Raum. Sie hatten sich auf der Suche nach dem Klassenzimmer verlaufen.


„Merlin sei Dank, die alte McGonagall ist noch nicht da!“, sagte Ron erleichtert.


In diesem Augenblick sprang die Katze vom Lehrerpult und verwandelte sich während des Sprungs in McGonagall zurück.


Sie kanzelte die beiden Jungen wegen ihrer Verspätung ab und schickte sie auf ihre Plätze.


Der Unterricht konnte beginnen!