SERIEN - GILMORE GIRLS

Rory und Jess aus Gilmore Girls
Rory und Jess aus Gilmore Girls

Akt 1: Komm mit mir mit


Ohne ein Wort zu sagen, verschwand Jess Mariano einfach aus Rorys Leben. Sie war das zuvor nicht gewöhnt gewesen, das sie jemand einfach so fallen lässt und schon gar nicht der Junge, in den sie verliebt war. Und jetzt stand er hier, vor ihr und verlangte etwas von ihr.


„Ich muss mit dir reden“, wiederholte Jess noch einmal. Dean wurde längst nach Hause geschickt.


„Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Du gehst doch sonst immer auch, ohne ein Wort zu sagen“, sagte Rory.


„Rory“, sagte Jess.


„Was willst du?“, wollte sie wissen.


„Das weiß ich nicht. Ich wollte dich nur sehen und mit dir reden. Ich habe gerade…“, fing Jess an, aber Rory unterbrach ihn.


„Was?“


„Komm mit“, sagte Jess.


„Was?“, fragte Rory.


„Komm mit“, widerholte Jess.


„Wohin?“, wollte Rory wissen.


„Ich weiß nicht… Weg!“, sagte Jess.


„Bist du verrückt?“, sagte Rory.


„Wahrscheinlich. Tu es. Komm mit mir mit. Denk nicht darüber nach“, sagte Jess.


„Das kann ich nicht“, sagte sie und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, um hineinzugehen. Jess folgte ihr.


„Du glaubst, du schaffst das nicht, aber du schaffst das. Du kannst machen, was du willst“, sagte Jess.


„Das ist nicht das, was ich will“, sagte Rory.


„Doch, genau das ist es. Ich kenne dich“, sagte Jess.


„Nein, du kennst mich eben nicht!“, sagte Rory etwas wütend.


„Schau, wir fahren nach New York. Wir werden arbeiten, wir werden zusammen leben, wir werden zusammen sein. Das ist es, was ich möchte. Das ist auch etwas, dass du möchtest. Ich weiß das“, sagte Jess.


Rory schwieg.


„Ich möchte bei dir sein, aber nicht an diesem Ort. Nicht in Stars Hollow. Wir werden neu anfangen“, erklärte Jess.


„Einfach so alles hinter sich lassen? Das kann ich nicht“, sagte Rory.


„Doch, du kannst es. Schau mal, deine Sachen sind schon gepackt. Sie sind alle in einer Kiste. Das ist perfekt. Du bist bereit, genau wie ich. Jetzt kannst du auf mich zählen. Ich weiß, dass du es vorher nicht konntest, aber jetzt kannst du es. Du kannst es“, sagte Jess und ging einen Schritt auf sie zu, packte sie sanft an den Armen und sah ihr in die Augen.


Rory erwiderte den Blick und sah ihm auch direkt in die Augen, schwieg aber nochmals.


„Schau, du weißt, dass wir zusammen gehören. Ich wusste es, als ich dich vor zwei Jahren zum ersten Mal gesehen habe, und du weißt es auch. Ich weiß, du empfindest dasselbe für mich“, sagte Jess und sah sie mit so viel Liebe an, die ein Mensch nur geben kann.


„Und du bist dir sicher, dass wir das schaffen?“, wollte Rory wissen.


„Natürlich bin ich mir sicher. Sonst wäre ich nicht hier. Was sagst du, Rory? Bist du bereit für ein Leben mit mir?“, wollte er von ihr hören.


Sie nickte, sagte dann: „Das bin ich, Jess.“ Sie näherte sich seinem Gesicht und er kam ihr entgegen und ihre Lippen berührten sich zu einem Kuss.


Als sie sich von dem Kuss lösten, sah Rory ihm in die Augen und er erwiderte ihren Blick, ehe Rory zu den Kisten sah.


„Und wie transportieren wir das alles?“, wollte sie wissen.


Er lächelte sie an, sagte ihr: „Dafür ist schon vorgesorgt.“ Er pfiff los und wartete dann ab, als Männer durch die Tür geschritten kamen, um die Kisten in den LKW zu räumen.


„Wo bringen die meine Sachen hin? Hey!“, rief Rory aus und Jess hielt sie zurück.


„In den Wagen. Da sind meine Sachen auch schon eingeräumt“, sagte Jess und Rory beruhigte sich wieder. „Komm mit. Schnapp dir aber etwas Leichtes, wie deine Tasche vielleicht und komm mit mir zum LKW.“


Rory gehorchte, schnappte sich ihre Tasche und ging mit Jess mit. Als sie draußen standen, sah Rory nochmal zu Yale und drehte sich dann zu Jess um. Als Jess in den Wagen einstieg, tat es ihm Rory nach und setzte sich in den LKW rein.


Nachdem alles eingeräumt war, fuhr der Fahrer los, denn es ging nach New York. Während sie im Auto saß, dachte sie über ihre Mutter nach, aber wie sollte sie ihr erklären, dass sie einfach von heute auf Morgen nach New York ziehen wird? Sie sah auf ihr Smartphone und dachte darüber nach, eher sie es aufklappte und Lorelais Nummer wählte.


»Wir sind es, wir sind nicht hier. Wir haben ein Leben, komm darüber hinweg«, ertönte es aus dem Lautsprecher.


Es war der Anrufbeantworter. Lorelai war anscheinend außer Haus.


Als Jess zu Rory fragend sah, sagte sie knapp: „Wollte meine Mutter erreichen, aber sie ist nicht da.“


Er machte wortlos eine Kopfbewegung, die aussagte, dass er es verstanden hatte.


Es dauerte viele Stunden, fast schon einen ganzen Tag und noch viel mehr Minuten, bis sie in New York ankamen. Und es dauerte nochmal eine halbe Stunde, bis sie in der Wohnung ankamen. Dort trugen die Packer die Kisten von Rory und Jess in die Wohnung und als alles eingeräumt war, öffnete Rory eine Kiste, um ihre Sachen richtig einzuräumen. Aber dann stellte sie fest, dass die beiden noch keine Regale hatten. Es stand nur ein großes Bett in einem der Zimmer.


„Na wenigstens haben wir ein Bett“, sagte Rory dann und Jess nickte.


„Luke hat mir noch einen Schrank geschenkt. Den kannst du haben“, sagte Jess und Rory sah zu, wie der Schrank in die Wohnung getragen wurde.


„Wir können ihn beide nutzen“, sagte Rory, aber Jess winkte ab.


„Nein, nimm du ihn ruhig, Rory. Aber mal was anderes, hast du Hunger?“, fragte Jess sie.


„Ja, und wie“, meinte Rory dann lächelnd.


Da ging Jess zur Tür und Rory folgte ihm, als sie gemeinsam die Wohnung verließen.


„New York ist ziemlich groß. Wo wollen wir denn was essen?“, fragte Rory.


„Weiß nicht. Vielleicht hier?“, sagte er und deutete auf ein Restaurant, nämlich das Trinity Place. „Ich weiß nicht, was die da bieten, aber wir können es ja herausfinden.“


„Hm. Ich weiß nicht. Restaurants sind nicht mein Fall“, gestand Rory und verzog leicht das Gesicht dabei.


„Oder vielleicht bei diesem Nacho Stand?“, fragte Jess und deutete zu eben diesem.


Akt 2: Ich hab wirklich Hunger


„Nachos gehen immer, aber heute leider nicht“, sagte Rory dann und blieb stehen. „Oh Mann, ich mache es dir echt nicht einfach.“


„Was ist? Das ist doch kein Thema. Anscheinend ist das alles einfach nichts für dich. Das ist kein Beinbruch. Wir können auch in den Fastfood-Laden „Schnipper’s‘“ gehen? Wie wäre es damit?“, fragte Jess.


„Das hört sich echt super an!“, sagte Rory und freute sich darüber.


Sie sahen sich um, ob ein Auto kam, gingen über die Straße und steuerten den Fastfood-Laden an. Als sie beide vor der Tür stehen lieben, ging Rory zuerst in den Laden rein und Jess folgte ihr. Sie kamen am Tresen an.


„Bestell dir einfach alles, was du möchtest, Rory. Ich bezahle es“, sagte er zu ihr.


„Wir teilen uns die Rechnung“, sagte Rory und Jess war erst dagegen, überlegte es sich jedoch anders.


„Wahrscheinlich wäre das nicht verkehrt. Immerhin ist mir bekannt, dass ihr Gilmores viel bestellt“, sagte er nur.


„Wir haben nun Mal viel Hunger und ich hab noch rein gar nichts gegessen“, sagte Rory nur lieb.


Sie bestellte zwei Chickenburger, zweimal Chili Cheesenuggets, Hähnchennuggets und Pommes, zweimal Orion Rings und zwei Flaschen Coca-Cola.


Die Kassiererin tippte alles in die Kasse ein. Dann bezahlten beide die Hälfte, woraufhin sie eine Nummer bekamen und gingen zu ihren Plätzen, um sich zu setzen. Rory war schon enorm hungrig gewesen, weshalb sie es nicht abwarten konnte, bis das Essen da war.


„Ihr Gilmores habt echt einen Knall“, sagte Jess und meinte es nicht böse.


„Was denn? Wenn wir schon essen, dann richtig und nicht wie diese ausgemagerten Models, die Kalorien abwiegen“, sagte Rory und lächelte ihn an.


Er erwiderte das Lächeln und sagte: „Bei der Bestellung, die wir gemacht haben, würden die Models zehn Kilogramm mehr wiegen, was fast schon ihr nochmals Gewicht wäre“, scherzte Jess und Rory nickte.


„Ja, fast schon“, sagte sie.


„Dann bin ich ja beruhigt, dass ich kein Model abbekommen habe“, sagte Jess.


Nachdem ihre Bestellung zu Tisch getragen wurde, fing Rory sofort an zu essen und Jess tat es ihr gleich, denn er hatte auch etwas Hunger bekommen. Die beiden aßen, wobei Rory mehr aß als Jess und den Rest ließen die beiden sich einpacken.


Sie nahmen die Türen mit sich und verließen den Laden, als auf einmal Rorys Handy klingelte. Sie sah auf den Bildschirm.


„Oh, es ist Mom“, sagte sie und nahm das Gespräch an.


„Wo ist mein einziges Kind bloß abgeblieben? Ich dachte, heute wäre der letzte Tag in Yale? Wo steckst du?“, fragte Lorelai am Telefon.


„Hey, Mom. Ich muss dir alles in Ruhe erzählen. Jess war in Yale“, sagte sie und Jess sah Rory an.


„Jess? Was wollte er von dir?“, fragte Lorelai.


„Er wollte, dass ich ihn nach New York begleite und rate mal, wo ich bin“, sagte Rory.


„Nach New York? Wieso wollte er, dass du nach New York kommst? Wo steckst du?“, widerholte sich Lorelai fassungslos.


„Drei mal darfst du raten“, sagte sie.


„Ich bin nicht für sowas ausgelegt! Wo steckst du?“, widerholte Lorelai sich abermals.


„In New York! Jess will wieder von vorne anfangen und–“, sagte Rory und Lorelai fing an zu lachen. „Was ist daran witzig?“


„Ich dachte, ich hätte gehört, wie meine einzige Tochter nach New York verschwunden ist, was urkomisch ist. Ernsthaft, weg mit den Späßen. Wo steckst du?“, fragte sie noch ein einziges Mal.


„Glaub es mir oder glaub es mir nicht, ich bin in New York. Mit Jess!“, sagte Rory.


„Du hast also deine Sachen gepackt und bist nach New York? Wo lebt ihr? Wie kann Jess dir ein Leben bieten? Bei der kleinsten Krise verlässt er dich doch wieder. Wie wollt ihr euer Leben finanzieren und wie sieht es mit Yale aus? Wolltest du da nicht studieren?“, durchlöcherte sie ihre Tochter.


„Wir leben zusammen in einer Wohnung und meine Sachen stehen da bereits, genau wie seine Sachen. Wir sind vor kurzem erst hier angekommen und haben etwas zusammen gegessen. Ich weiß, dass das alles so überstürzt klingt, aber Jess weiß, was er macht, genau wie ich. Ich vertraue ihm“, sagte Rory dann und meinte es auch so.


„Aber ich vertraue ihm nicht!“, schrie Lorelai ins Telefon. „Rory, ihr habt euch erst wieder gesehen. Wo war er all die Jahre? Wo war dieser Jess? Er hat sich immer verdrückt, wenn es hart auf hart kam. Er wird dich nur verletzen! Nimm deine Sachen und komm nach Hause! Oder warte da, ich komme zu euch und hole dich wieder ab!“, sagte Lorelai.


„Mom…“, fing Rory an, aber Lorelai unterbrach sie sofort.


„Keine Wiederrede, Fräulein! Wie lautet die Adresse?“, schimpfte sie mit Rory.


„Nein!“, sagte Rory.


„Das meine ich ernst, Rory, wie lautet deine Adresse?“, wiederholte Lorelai sich.


„Nein! Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen treffen zu können! Also lautet meine Antwort auf deine Frage, dass ich es dir nicht sagen werde, ob es dir passt oder nicht!“, beharrte Rory darauf.


„Ist es deine endgültige Antwort?“, fragte Lorelai ihre Tochter.


„Das ist sie! Ohne Zweifel“, sagte Rory zuversichtlich.


„Fein!“, sagte Lorelai.


„Dann ist ja alles geklärt“, sagte Rory und wollte wieder auflegen.


„Was ist mit Yale?“, fragte Lorelai wieder.


„Was soll mit Yale sein?“, hackte Rory nach.


„Na, wirst du es noch besuchen?“, fragte Lorelai weiter.


„Mach dir um Yale keine Gedanken“, sagte Rory. „Ich muss dann auflegen, Mom. Bye!“


„Warte!“, rief Lorelai aus, aber da hörte sie schon, das Rory aufgelegt hatte.


Rory sah zu Jess und Jess sah zurück.


„Deine Mom?“, fragte er. „Was sagt sie?“


„Sie hat mit jede Menge Fragen gestellt, weil sie wissen wollte, wo ich bin, denn ich bin nicht Zuhause erschienen. Sie wollte wissen, wie du für mich sorgen kannst und so lauter Sachen“, erzählte sie ihm. „Darüber habe ich nicht nachgedacht.“


„Zweifelst du daran?“, fragte Jess.


„Nein, aber es wäre schon schön zu wissen, wie wir über die Runden kommen“, sagte Rory.


„Ich hab eine Arbeit, hier in New York, die mich gut bezahlt und wir haben eine Wohnung. Vorübergehend. Ja, es fehlen noch Möbel, aber wir haben schon Mal ein Bett und das ist das wichtigste, denn niemand will auf dem Boden schlafen“, sagte Jess.


Akt 3: Irgendwann will ich ein Haus haben


„Vorübergehend? Werden wir auf die Straße gesetzt?“, fragte Rory.


„Nein, wir können dort so lange leben, wie wir wollen, aber irgendwann bevorzuge ich doch ein eigenes Haus“, sagte Jess und Rory lächelte.


„Also sind wir abgesichert?“, fragte Rory und Jess nickte.


„Das sind wir“, sagte Jess.


„Okay“, sagte Rory und Jess zog sie zu sich, um ihr einen Kuss zu geben.


„Sag das ruhig beim nächsten Mal deiner Mutter“, sagte Jess und Rory nickte, eher sie sich küssten.


Als sie sich wieder lösten, sagte Jess: „Es wird langsam dunkel. Wir sollten wieder nach Hause gehen, denn morgen habe ich eine lange Schicht vor mir“, sagte Jess und Rory nickte, eher die beiden zum Rücktritt aufbrechen.


Während sie gingen, hielten die beiden Händchen und Rory fand das sehr schön. Sie gingen über die Straße und waren fast schon Zuhause, als Rorys Handy klingelte. Sie sah auf den Bildschirm.


„Es ist Emily“, sagte Rory und schien nicht begeistert darüber zu sein. Sie wollte nicht das Gespräch annehmen, denn sie wusste, dass Emily ihr deswegen Vorwürfe machen würde. Sie würde es sowieso von Lorelai erfahren, wenn überhaupt. Konnte sie es geheim halten?


„Emily ist, wer nochmal?“, fragte Jess.


„Meine Großmutter. Du warst mal bei ihr eingeladen, weißt du noch?“, sagte Rory. Sie wog es nochmal ab. Sie würde es bestimmt erfahren, denn Rory musste doch immer zum Essen am Freitag erscheinen. Sie nahm das Gespräch an.


„Rory! Ich war gerade dabei, das Essen anzuordnen, als ich mir einfiel, dass doch heute dein letzter Tag in Yale ist. Du hast bestimmt schon deine Sachen gepackt und wartest darauf, bis dich jemand abholen kommt. Ich kann da wen engagieren, der deine Sachen nach Stars Hollow bringt. Auf den Weg dahin, könntet ihr ja bei uns Halt machen und wir reden ein bisschen, wie wär’s?“, fragte Emily und lächelte.


„Oh, um die Sachen wurde sich schon gekümmert. Ich bin gerade sehr beschäftigt und würde gleich gerne schlafen gehen, denn der Tag war anstrengend gewesen“, sagte Rory und gähnte künstlich in den Hörer hinein.


„Oh, na schön. Dann lasse ich dich mal Schlafen. Kommst du am Freitag zum Dinner?“, fragte Emily und ihr Lächeln verschwand.


„Das klären wir dann später, okay? Ich bin wirklich müde“, sagte Rory.


„Oh, alles klar. Dann gute Nacht, Rory“, sagte Emily und legte auf.


„Gute Nacht“, sagte sie und legte auf. Sie sah Jess an. „Das Freitagsdinner habe ich total vergessen! Was mache ich denn jetzt? Ich kann nicht jeden Freitag so weit fahren“, sagte Rory und bekam noch mehr Probleme.


„Das Freitagsdinner? Ach, du musst ja jeden Freitag zu den Gilmores. Hey, mach dir keine Gedanken darüber. Lorelai wird schon was einfallen. Und notfalls fahre ich dich immer dahin und warte draußen dann auf dich“, sagte Jess.


„Draußen warten? Kommt nicht infrage. Wenn, dann musst du auch hereinkommen“, sagte Rory.


„Was? Zu den Gilmores, die mich alle verachtend anstarren werden, weil ich nicht genug für dich bin? Kommt nicht infrage“, stellte er klar.


„Damit müssen die sich abfinden, dass wir zusammen sind“, sagte Rory dann und drückte leicht seine Hand.


„Ach, sind wir das?“, fragte Jess.


„Ja! Davon gehe ich immerhin aus. Wenn es nicht so ist, dann tut es mir leid, denn dann wüsste ich nicht, was ich hier verloren hätte“, sagte Rory.


Aber Jess umarmte sie und küsste sie auf die Stirn. „Das war doch nur ein Scherz.“


„Will ich auch hoffen“, sagte Rory.


Die beiden gingen zur Wohnung und Jess sperrte die Tür auf, eher sie hineingingen.


„Morgen kaufen wir dann die Möbel“, sagte Jess, als er die fast leere Wohnung ansah.


„Okay, alles klar“, sagte Rory und ging zu einer Kiste, auf dem Laptop geschrieben stand. Jess beobachtete sie dabei.


„Machst du eine Liste der fehlenden Möbel?“, fragte Jess sie.


„Nein, ich suche mir einen Ferienjob, damit wir uns die Möbel leisten können“, antwortete sie ihm und nahm den Laptop heraus.


„Rory, ich verdiene wirklich gut. Mach dir darüber keine Gedanken, wirklich nicht“, sagte er und ging auf sie zu, nahm ihr den Laptop weg und warf ihr einen Blick zu, der aussagte, dass sie ihm vertrauen kann.


„Aber wenn du in der Arbeit bist, was soll ich dann so lange machen? Wir könnten doch beide was verdienen“, sagte Rory und Jess dachte nach.


„Ja, das könnten wir, aber wir sind bestens abgedeckt und brauchen nicht noch ein Einkommen. Außer, du willst es wirklich“, sagte er zu ihr und sie nickte.


„Ich will nicht einfach so hier wohnen, ohne was zu machen. Ich brauche eine Tätigkeit. Es muss nichts Weltbewegendes sein, aber irgendwas“, sagte sie und er gab ihr den Laptop wieder. Sie nahm ihn an und ging ins Bett, klappte ihn auf und schaltete ihn an.


Sie wartete, bis der Laptop angeschaltet war und ging dann ins Internet, aber da fiel ihr ein, dass sie keine Verbindung hatte, denn sie waren noch neu in der Wohnung.


„Mist, ich hab kein Internet“, sagte Rory.


„Ach, stimmt ja. Morgen kaufe ich uns einen Router und schließe ihn an“, sagte Jess.


„Deine Arbeit, ähm, als was arbeitest du?“, fragte Rory ihn und er zog sich sein Shirt aus.


„In einer Autofirma“, sagte Jess. „Wir reparieren Autos und machen sie wieder neu.“


„Großartig. Braucht ihr noch Arbeitskraft?“, fragte Rory und Jess dachte nach.


„Arbeitskraft? Wofür? Oh, willst du etwa bei uns anfangen?“, wollte Jess wissen.


„Ja, wieso nicht? Ich meine, du sagtest, du verdienst dort nicht schlecht, also dachte ich mir, dass ich das doch auch bestimmt hinbekommen würde“, sagte Rory und Jess dachte nach.


„Wir brauchen tatsächlich noch Unterstützung, aber ist dir das nicht zu schwer?“, fragte Jess.


„Zu schwer? Ich hab schon Mal ein Haus zusammengebaut, da ist das ein Klacks!“, sagte Rory.


„Ein Klacks? Na, wenn du meinst. Ich nehme dich morgen mit und stelle dich dem Chef vor. Ob er dich einstellt, weiß ich nicht, aber versuchen können wir es“, sagte er und sie fiel ihm um den Hals, küsste ihn und er legte seine Arme um sie herum.


„Danke, Jess!“, sagte sie und freute sich.


„Kein Thema!“, sagte er. „Nun müssen wir schlafen, denn morgen ist der Tag anstrengend.“


Sie nickte und machte sich bettfertig, während Jess seine Hose auszog. Sie zog sich ihren Pyjama an und er ebenfalls, dann legten sich die beiden ins Bett rein und kaum lagen die beiden da, schon schlief Jess ein. Rory schloss langsam die Augen und döste ebenfalls ein.


Akt 4: Was ist das für ein Lärm?


Am nächsten Tag wurde Rory durch einen Lärm wach, den sie nicht einordnen konnte. Sie machte ihre Augen auf und sah verschlafen zu Jess, der nach wie vor schlief. Sie schüttelte ihn und er machte die Augen auf.


„Was ist das für ein Lärm?“, fragte sie ihn.


„Wie?“, fragte er und sah sie an.


„Was das für ein Lärm ist?“, wiederholte sie.


„Warte mal, ich mache kurz den Wecker aus, denn durch ihn verstehe ich dich nicht!“, sagte er und schaltete den Wecker aus. „Was wolltest du sagen?“


„Guten Morgen“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln.


„Dir auch einen guten Morgen“, sagte er und stand auf. „Wir müssen uns beeilen, Rory.“


Rory streckte sich, schob ihre Beine vom Bett und stand auf. Sie lief schnell in das Badezimmer, aber bemerkte dann, dass sie noch nichts ausgepackt hatte. Sie verließ das Badezimmer wieder.


„Wir werden wohl nicht frühstücken, oder?“, fragte sie Jess.


„Doch, das werden wir. In einem Café, der auf dem Weg zur Arbeit liegt“, sagte Jess.


„Na, ein Glück!“, sagte Rory total verschlafen. Sie schlüpfte aus ihrem Pyjama und zog sich ihre Kleidung an, dann noch die Schuhe und eine Jacke. Jess war schon fertig gewesen und wartete nur noch auf sie. Als die beiden fertig waren, verließen die beiden das Gebäude.


Jess stellte sich an den Rand und hielt den Daumen ausgestreckt, als ein Taxi von der ferne zu sehen war. Es hielt neben ihnen an und beide stiegen ein. Jess gab die Adresse an und das Taxi fuhr zu der besagten Adresse. Als sie ankamen, stiegen die beiden aus und gingen in das Café, von dem Jess geredet hatte.


Sie setzen sich zu Tisch und da kam die Kellnerin auf sie zu, um die Bestellung aufzunehmen.


„Einen Kaffee, bitte, und Pancakes“, sagte Rory.


„Für mich auch“, sagte Jess.


Die Kellnerin schrieb es sich auf und gab die Bestellung weiter, während Rory und Jess auf ihr Essen warteten. Rory streckte sich noch einmal und Jess sah sie mit einem Lächeln an.


„Was ist? Wieso schaust du so?“, wollte sie wissen.


„Na, weil du dich hast überreden lassen, doch noch nach New York zu kommen“, sagte Jess und Rory lächelte ebenfalls.


„Ich weiß jetzt schon, dass ich mir sehr viel anhören muss, alleine von Emily und Richard oder meiner Mutter, mit der ich schon zerstritten bin. Glaubst du, sie wird es bald wieder rosig sehen?“, fragte sie Jess.


„Na klar, wird sie das! Du bist in einziges Kind, da hat jede Mutter Sorgen. Aber sie wird es schon verstehen, glaub mir“, sagte Jess und schien sich sicher zu sein.


„Na, wenn du das sagst“, sagte Rory. „Wieso eigentlich New York, Jess?“, wollte sie wissen.


Jess schwieg.


„Schon klar, du wolltest hier leben, aber wieso eigentlich? Hätte es nichts anderes auch getan? Wie z.B. Chicago, San Francisco, Los Angeles oder so?“, wollte sie wissen.


„Weil ich hier nun Mal meine Arbeit gefunden habe und eine Wohnung, Rory“, sagte Jess.


„Eine Arbeit, hm? Und eine Wohnung“, sagte Rory.


„Ja. Ich wollte nicht in Stars Hollow bleiben“, sagte Jess.


„Aber hätte es nicht auch etwas sein können, was nicht einen Tag entfernt liegt?“, fragte Rory.


„Hey, du wolltest mitkommen, also beschwere dich jetzt nicht!“, sagte Jess und ihr essen wurde an den Tisch getragen. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne was essen wollen. Das solltest du auch machen, weil wir bald zur Arbeit fahren müssen.“


Rory sah dabei zu, wie Jess seine Pancakes aß und seinen Kaffee trank und machte es ihm gleich.


Nach fünfzehn Minuten etwa, waren die beiden fertig und Jess bezahlte das Essen, stand dann auf und ging, wobei ihm Rory folgte. Sie verließen das Café und Jess streckte wieder den Daumen aus, damit ein Taxi anhielt. Es hielt eines an und sie stiegen ein, eher das Taxi losfuhr.


„Du möchtest also näher an Stars Hollow sein? Habe ich das richtig verstanden?“, fragte Jess und Rory zögerte, eher sie nickte.


„Es muss nicht direkt in Stars Hollow sein, aber irgendwo dort in der Nähe“, sagte Rory dann.


Jess schwieg.


„Ich weiß, dass du Stars Hollow nicht leiden kannst, aber wir müssen ja nicht direkt in Stars Hollow Leben“, sagte Rory.


„Was schwebt dir da vor?“, fragte Jess, während sie zur Arbeit fuhren.


„Na, vielleicht ja New Milford?“, fragte Rory und Jess dachte darüber nach.


„Du willst also unbedingt in die Nähe deiner Mutter ziehen, was?“, fragte Jess und wog es ab.


„Wir müssen nicht in New York bleiben“, sagte Jess. „Wir können uns zusammensetzen und darüber in Ruhe reden, einverstanden?“, fragte er sie uns sie lächelte.


„Einverstanden“, war sie damit zufrieden gewesen.


Er sah sie an und lächelte etwas, während sie aus dem Autofenster sah, um sich die Gegend anzusehen.


Sie kamen an und stiegen aus, gingen dann weiter in Richtung der Autofirma. Sie standen schon davor, als Jess sie zu sich winkte und beide in das Innere traten. Er führte sie zum Chefbüro und sagte dann: „Warte hier. Ich rufe dich dann.“


Sie sah zu, wie er im Büro verschwand. Es dauerte länger, als sie gedacht hatte, aber schließlich kam er raus und rief sie rein. Sie stand von ihrem Stuhl auf und betrat das Büro. Im Innern saß bereits der Chef hinter seinem Schreibtisch.


„Sie wollen also hier anfangen?“, fragte der Kerl und Rory nickte.


„Ja, so sieht der Plan aus“, sagte sie. „Ich weiß, dass sie sich womöglich denken, wieso sollte ich sie einstellen? Nun, ich studiere nebenbei in Yale und habe gute Empfehlungen bekommen, was meine Person angeht. Und es wäre nur über die Ferien, danach müsste ich wieder nach Yale zurückkehren.“


Der Chef sah sie an und traf dann seine Entscheidung. „Zieh dir die Uniform an. Jess wird dir den Raum zeigen, in dem du sie bekommst.“


„Sie nehmen mich auf?“, fragte Rory überrascht.


„Ja. Aber geh jetzt, bevor ich es mir anders überlege“, sagte der Chef.


Sie verließ das Büro und Jess folgte ihr, um ihr den Pausenraum zu zeigen, in denen auch die Arbeitskleidung liegt. Er selbst musste sich auch noch umziehen. Als sie da ankamen, sah Rory, dass es ein Raum war, in dem sich einige Regale befanden. Die Wertsachen wurden in getrennten Sprints aus Metall aufbewahrt. Auf dem Tisch lagen in allen Größen die Uniformen für die Arbeit.


Akt 5: Zieh sie über deine Kleidung


„Zieh sie über die Kleidung“, sagte Jess.


„Alles klar!“, meinte Rory.


Nach acht Stunden Arbeit war Rory fix und fertig gewesen. Sie befand sich im Pausenraum und zog sich die Arbeitskleidung aus. Jess stand neben ihr und tat das Gleiche. Er sah sie an, während sie auf der Bank saß.


„Wie wäre es, wenn wir heute schon nach Stars Hollow ziehen würden? Ich weiß, dass du alles Mögliche dort hast und ich will dich von alldem nicht trennen. Ich ziehe wieder bei Luke ein und du–“, sagte Jess, aber Rory unterbrach diesen.


„Du meinst, wir werden wieder zurückkehren? Nein“, sagte Rory.


„Aber wieso nicht? Du hast dort deine Uni und alle deine Verwandten und Bekannten. Deine Großmutter wird einen Schlaganfall bekommen, wenn sie das herausfindet, geschweige deine Mutter, die dir so nahesteht. Sie betet bestimmt jeden Tag, dass du zurückkommst“, sagte Jess und wollte ihr nur entgegenkommen.


„Aber dann haust du bestimmt wieder ab und ich weiß dann nicht, wo ich dich finden soll. Nein, das kommt nicht infrage!“, sagte Rory.


„Das werde ich nicht, okay? Ich mache die Schule nochmal, okay? Ich widerhole die Klasse und gehe dann vielleicht nach Yale, falls die mich da aufnehmen. Klingt das besser?“, wollte er wissen.


„Nur, wenn du bei uns leben wirst. Bei Lorelai und mir. Nur dann!“, sagte Rory.


„Rory“, sagte Jess.


„Nein, andernfalls geht es nicht! Ich will nicht, dass du wieder auf einsamen Rächer machst und mich alleine lässt! Du gehst zur Schule, machst dir Klasse zu Ende und ich gehe nach Yale, okay? Meine Mutter wird dich rund um die Uhr alles Mögliche an Fragen stellen und du wirst deine Noten bei ihr vorzeigen. Es wird nicht währenddessen gearbeitet. Dein Fokus liegt nur bei der Schule“, sagte Rory.


Jess ging einen Schritt auf sie zu und nahm sie in die Arme.


„Es wird das gemacht, was Lorelai sagt, okay? Wir schaffen das schon. Ich sage meiner Mutter, dass ich ohne dich nicht zurückkehren werde. Sie muss uns beide akzeptieren oder keinen von uns“, war sich Rory sicher gewesen.


Jess küsste sie auf die Stirn. „Okay.“


„Dann lass mich los, damit ich meine Mom anrufen kann“, sagte Rory und Jess hörte auf sie, ließ sie los und sie wählte die Nummer von Lorelai. Sie war noch ganz in Rage, weshalb sie sich erst einmal beruhigen sollte, aber da ging Lorelai schon ans Telefon.


„Rory–“, konnte Lorelai nur sagen, denn ihre Tochter redete schon über ihre Pläne.


„Hör zu, Mom, du musst mich und Jess bei dir einziehen lassen. Er wird die Klasse widerholen und ich gehe nach Yale, wenn es so weit ist. Du kannst nur uns beide haben, anders geht es nicht und–“, redete Rory, aber ihre Mutter unterbrach sie.


„Einverstanden!“, sagte sie und Rory freute sich, genau wie Lorelai.


„Wir machen uns bald auf den Weg nach Hause, Mom, warte auf uns“, sagte Rory.


Sie legte auf und sah zu Jess, der gerade mit einer Möbelpacker Firma redete, um die Kisten nach Stars Hollow zu transportieren.


„Ja, alles klar. Wir warten dann vor der Wohnung“, sagte Jess und legte auf.


Sie sah ihn an und er erwiderte den Blick, eher sie aus der Firma gingen und draußen nach einem Taxi Ausschau hielten. Als das erste Taxi bei ihnen anhielt, stiegen die beiden ein und fuhren zu der Wohnung. Sie fuhren nicht lange, denn sie mussten nirgends anhalten, sodass sie schon bald in der Wohnung ankamen.


Sie stiegen aus und gingen zur Wohnung. Jess sperrte die Wohnung auf und sie gingen hinein. Danach war das Möbelpacker Team schon da. Zum Glück hatten beide nichts ausgepackt, was den Umzug nur erleichtert hat. Die Männer nahmen die Kisten und trugen sie zum Auto. Jess klingelte beim Vermieter und übergab ihm den Schlüssel, sobald alles gepackt war und gab bescheid, dass sie die Wohnung geräumt haben und sie wieder verlassen werden.


Dann ging er zum Auto und stieg ein, wo Rory bereits auf ihn wartete. Dann fuhren sie los, direkt wieder zu Stars Hollow. Die Fahrt war lange und sie benötigte wieder einen Tag und mehrere Stunden. Rory war müde, alleine schon von der Arbeit und dann auch noch die viel zu lange Fahrt. Als Jess zu ihr sah, schlief Rory und Jess weckte sie. Sie öffnete die Augen und gähnte ausgiebig.


„Sind wir schon da?“, fragte sie ihn.


„Ja“, sagte er und zeigte auf ein Haus. „Sag Hallo zu Lorelai.“


„Was? Ist sie etwa–?“, fragte Rory und hörte ein Klopfen, als jemand gegen die Autoscheibe klopfte. Sie drehte sich um, sah direkt zu Lorelai und bekam ein Lächeln auf die Lippen. „Mom!“, rief sie aus und Lorelai öffnete die Autotür, als Rory ausstieg und sie in die Arme nahm.


„Hey!“, begrüßte sie Lorelai. „Jess kann bei uns leben, das ist kein Problem.“


„Danke, Mom!“, sagte Rory.


Die Möbelpacker trugen die Kisten und fragten dann: „Wohin sollen wir die Kisten hintragen?“


Lorelai löste sich von Rory und sagte: „Ich muss den Möbelpackern helfen.“ Sie führte die Männer ins Haus.


Rory verstand dies und sah wieder zu Jess.


„So sind wir wieder in Stars Hollow“, sagte Rory und freute sich sehr darüber. „Danke, dass du damit einverstanden bist.“


„Keine Ursache“, sagte Jess. Er nahm sich eine Kiste mit Rorys Sachen und trug sie rein, während Rory ihm dabei zusah. Und als sie noch ein Weilchen draußen stehen blieb, kam Luke Jess entgegen. Da blieb Jess stehen und sah Luke an, der ebenfalls zu Jess sah.


„Du kannst hier nicht wohnen, Jess“, sagte Luke.


„Und wieso nicht?“, fragte Jess.


„Hör mal, du kannst doch wieder bei mir wohnen? Wie wär’s?“, schlug ihm Luke vor.


„Rorys Abmachung war es, dass ich bei Lorelai wohnen soll, andernfalls will sie das alles nicht mehr. Ich gebe meine Arbeit auf und widerhole wieder die Klasse, während Rory in Yale studieren wird. Das war der Deal. Alles andere will sie nicht und Lorelai scheint das nicht zu stören, solange Rory wieder da ist“, sagte Jess und Luke sah ihn an.


„Jess, ich kenne dich. Du wirst auf keinen Fall die Klasse widerholen. Du wirst irgendeine Arbeit finden und wieder die Schule schwänzen. Ich kenne dich doch“, sagte Luke und Jess fühlte sich angegriffen.