Hermine Granger aus dem Roman Harry Potter
Hermine Granger aus dem Roman Harry Potter

Akt 11: DIE ZWEI SCHULFÄCHER


Seufzend blickte Hermine zum Rotschopf, der gerade schwingend den Zauberstab auf das Streichholz richtete.


Saßen sie doch im Klassenzimmer und übten Verwandlung. Jedes Kind saß auf seinem Platz, mit einem Streichholz vor sich und übten vorsichtig, wie man ein Streichholz in eine Nadel verwandelte. Während sie das taten, beäugte sie McGonagall von ihrem Lehrerpult aus.


„Du machst das falsch, Ron!“, versuchte sie ihn auf den Fehler aufmerksam zu machen, aber der Junge beachtete sie nicht. Erst, als sie nicht nachgab und ihn immer wieder korrigierte, wurde er langsam wütend.


„Dann mach's besser!“, brüllte er sie an.


Dies ließ sich Hermine nicht zweimal sagen. Elegant hob sie ihren Zauberstab, schwenkte ihn und verwandelte das Streichholz in eine kleine Nadel.


Ron, der bockig war, verschränkte seine Arme vor der Brust. „War ja klar, dass es Streber hinbekommen“, murmelte er leise und Hermine sah stolz auf das Objekt.


Im Innern war sie selbst überrascht gewesen, dass sie es hinbekam. Trotzdem ließ sie sich nichts anmerken. Diesen Moment wollte sie sich nicht von Ron nehmen lassen. Und auch McGonagall warf Hermine ein anerkennendes Nicken zu, worüber sich Hermine sehr freute.


„Versuch es jetzt du, Ron!“, sah ihm Hermine dabei zu.


Aber Ron fuchtelte noch schlimmer mit dem Zauberstab herum, so, als ob er es nicht besser wüsste. Da seufzte Hermine und sah zu Harry, der gerade dabei war, ebenfalls das Streichholz in eine Nadel zu verwandeln. Aber im Gegensatz zu Ron, fuchtelte er nicht herum, sondern schwenkte den Stab vorsichtig.


Und in wenigen Sekunden, wurde auch sein Streichholz zu einer Nadel. Glücklich sah er zu Hermine, die sein Lächeln erwiderte. „Großartig, Harry!“, rief Hermine.


„Nicht wahr?“, entgegnete Harry und klopfte sich auf die Schulter. Dann sahen beide zu Ron, der Hermine eine Grimasse schnitt, während er weiter mit der Hand fuchtelte. „Ach, komm schon, Ron!“, stieß Harry hervor.


Bei dem Ausbruch erschrak Hermine und sah zu Harry.


„Das ist doch echt nicht so schwer“, und Harry stand auf. Schon wies ihn McGonagall zurück zu seinem Platz. Immerhin musste es jeder Schüler selbst lernen, wie man einen Gegenstand verwandelte. Egal, wie langsam er war.


Schnell wirbelte Hermine herum, als Jubel von der anderen Seite ertönte. Da erkannte sie Draco, der sein Streichholz in eine goldene Nadel verwandelte. „Was für ein Angeber!“, zischte Hermine verachtend und drehte sich weg.


Auch Ron sah wütend zu dem Malfoy, welcher mit seinen Freunden herumalberte, während er Ron in die Augen sah.

„Da sind wir uns einmal einig: Malfoy ist ein Angeber!“, drehte sich Ron wieder zu seinem Streichholz um und mit einem Schwung verwandelte er es aus Wut in eine Nadel. Überrascht blinzelte er, sah zu Harry.


„Herzlichen Glückwunsch, Ron!“, blickte Harry vom Streichholz zu Ron auf, schenkte dem Bengel ein Lächeln. Und auch Hermine freute sich ein wenig für Ron, denn immerhin schaffte es der Junge irgendwie.


Nach einer Weile, wurden fast alle Schüler fertig. McGonagall merkte es sich genau, wer der erste in dieser Übung war, nämlich Hermine, und wer Schwierigkeiten mit dieser Übung hatte. Langsam marschierte sie auf den Platz von Neville zu, der zu ihr aufsah. Bedauernswerterweise schaffte es Neville nicht, das Streichholz zu verwandeln.


Sie sah über ihre Brille, beäugte das Streichholz, die nur die Farbe wechselte und seufzte ausgiebig.


„Daran müssen sie noch arbeiten, Mr. Longbottom!“, sagte sie ihm, während sein Gesicht rötlich anlief.


Und als sie sich wegdrehte, einige Schritte ging, nahm sie einen Knall hinter sich wahr, der sie zucken ließ. Schnell drehte sie sich um, sah Nevilles Gesicht an, das vom schwarzem Ruß bedeckt war. Er hustete auch etwas davon aus, sah dann auf seinen Tisch.


Das Streichholz war explodiert. Es blieben keine Teile davon übrig. Und auch der Tisch war ziemlich angekokelt.


Nachdem sich McGonagall versichert hatte, dass dem Jungen nichts geschehen war, beendete sie den Unterricht.

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Hermine gefiel der Unterricht sehr, genauso wie er Harry gefiel. Nur die Tatsache, dass Malfoy dabei war, störte sie. Aber damit würde sie wohl leben müssen. Immerhin kam er ihr nicht in die Quere. So war es für sie erträglicher gewesen.


Als Hermine als erstes das Klassenzimmer verließ, streckte sie sich ausgiebig und sah dann zu Harry, der neben ihr ging. Dieser blickte zurück.


„Verwandlung war doch echt super, oder?“, wollte sie es auch von ihm hören, da nickte er nur mit dem Kopf.


Auch er fand es super, aber er wollte über etwas anderes reden. Jetzt, wo sie einen Augenblick Zeit hatten, musste er es ansprechen. „Würdest du bitte aufhören, Ron immer zu korrigieren? Ich meine es nicht böse, aber er wird es schon selbst hinbekommen.“ Harry sah zu Hermine.


Als sie etwas sagen wollte, unterbrach er sie. „Das ist nur ein gut gemeinter Rat“, meinte er, weil er an ihrem Gesicht bereits erkennen konnte, dass sie ihm widersprechen wollte. Nun ließ Hermine die Schultern sacken.


Obwohl sie sah, dass Harry es nur gut meinte, sagte sie: „Danke für deinen Rat, Harry!“, aber sie würde es nicht sein lassen, Ron zu korrigieren. Auch, wenn Harry es nur gut mit ihr meinte.


Die Schüler kamen im nächsten Klassenraum an. Hier hatten sie das Fach Zauberkunst, wo sie die vielen Zaubersprüche lernen würden, die jedes magisch begabte Kind kennen musste. Als sie das Klassenzimmer betraten, sahen sie bereits den Professor: Filius Flitwick.


Gespannt setzten sich die Schüler auf ihre Plätze und als jedes Kind saß, räusperte sich der Lehrer. Sobald es ruhiger wurde und die Kinder aufhörten zu reden, begrüßte er seine Klasse freundlich und erklärte ihnen die erste Übung, führte ihnen den Zauber vor und ließ sie dann die dazugehörigen Zauberstabbewegungen üben. Als alle die Bewegungen beherrschten, ließ er sie zaubern.


„Wingardium Leviosa!“, sprach Ron und betonte dabei das A falsch, in dem er es in die Länge zog.


Da verdrehte Hermine die Augen. „Falsch. Falsch. Falsch, Ron!“, und hielt ihn mit dem Arm zurück. „Du sagst es falsch! Es heißt „Leviousa“ und nicht „Leviosaah!“. Und außerdem, musst du nicht so wild mit dem Zauberstab fuchteln!“, belehrte sie ihn nochmals.


„Dann mach du es doch besser!“, schoss es aus Ron heraus. Aber er wusste jetzt schon, dass er es bereuen würde, ihr dies gesagt zu haben.


Und tatsächlich, als Hermine ihren Stab herausnahm, den Zauberspruch aufsagte und ihn leicht schwenkte, flog die Feder in die Höhe.


Sofort sahen alle zur Feder und selbst Professor Flitwick sah begeistert zu Hermine. „Ausgezeichnet, Miss Granger!“, sprach er voller stolz. „Zehn Punkte an Gryffindor!“, verteilte er Punkte an Hermines Haus.


Die glückliche Hermine hob den Kopf an, denn sie war selbst auf sich stolz. Es tat ihr gut, bis jetzt die beste in der Schule zu sein. Aber Ron legte die Arme auf den Tisch und blickte ziemlich wütend drein.


Immer musste Hermine alles hinbekommen, während er der absolute Versager war! Egal was er tat, nie war es richtig gewesen. Und zum allen Überfluss korrigierte ihn ständig diese Streberin! Zudem konnte sie alles besser!


Nun probierte es auch Harry. Leicht schwenkte er den Stab und nach einigen Misserfolgen, schwebte die Feder in die Lüfte! Erneut sah er zu Hermine, welche wieder nur lächelnd „Super!“ sagte. Er selbst war auch stolz auf sein Können!


Nur Ron scheiterte abermals, aber nach vielen Versuchen und Belehrungen seitens Hermine, schaffte es der Rotschopf und blickte mit großen Augen die Feder an, wie sie davonflog.


Dennoch endete auch diese Stunde mit einer Explosion. Seamus Finnigan verschandelte die Zauberformel dermaßen, dass es einen lauten Knall gab und er, wie zuvor Ron, mit schwarzem Gesicht und versenkten Augenbrauen aus einer Rußwolke auftauchte. Selbst Professor Flitwick musste vor lauter Qualm husten.


„Äh … Professor, ich glaube, Seamus braucht eine neue Feder!“, stellte Harry trocken fest.


„Nicht schlecht, Ron!“, sprach er nach dem Unterricht seinen Freund an.


Jedoch schwieg Ron, denn er war etwas sauer, weil Hermine ihn belehrt und lächerlich gemacht hatte.


Die Schüler machten sich auf den Weg zur nächsten Schulstunde.

Akt 12: MADAM HOTCH'S BESENFLUGSTUNDE


Nun standen die Schüler neben einem Besen jeweils in zwei Reihen nebeneinander und warteten auf die Lehrerin: Madam Hooch! Als Hermine sich umsah, erkannte sie wieder die Slytherins. Dass sie hier auch noch sein mussten, war für Hermine wirklich zu viel des Guten.


Trotzdem musste sie alles geben. Aber wenn sie die Besen so ansah, zweifelte sie daran, ob sie es hinbekommen würde, auf ihnen fliegen zu können.


Kaum sah Hermine auf, schon erkannte sie die Lehrerin. Diese zog ihre Handschuhe an, ging auf die Schüler zu. „Guten Morgen Schüler. Guten Morgen, Amanda“, grüßte sie. Warum diese Amanda einen Extragruß bekam, verstand Hermine nicht. Aber vielleicht kannte die Lehrerin das Mädchen ja privat.


Direkt nach der kurzen Begrüßung begann Madam Hooch bereits damit, den Schülern Anweisungen für ihren ersten Flug zu geben. Da warfen sich die Kinder gegenseitig irritierte Blicke zu. Aber zuerst mussten sie „Auf“ rufen, damit der Besen sich erhob und sie ihn greifen konnten.


Mal wieder war Ronald derjenige, der Probleme damit hatte. Als er „Auf!“ rief, schnallte der Besen nach oben und schlug ihm direkt in das Gesicht. Wütend rieb er sich die Nase und blickte zu Harry, der ihn dafür auslachte. Murmelnd sah er dann zu Hermine, die nervös „Auf!“, rief. Diesmal brauchte auch sie mehrere Versuche, bis sie den Besen zum Schweben brachte, aber wenigstens brach sie sich dabei nicht fast die Nase! Das machte Ron erneut wütend.


Sobald alle Kinder die Besen in den Händen hielten, befahl ihnen Madam Hooch, aufzusitzen und die Besen leicht nach oben zu ziehen. Der arme Neville nahm zu viel Schwung, schoss auf seinem Besen steil und rasend schnell nach oben, verlor das Gleichgewicht und stürzte ab.


Madam Hooch seufzte. Sowas passierte jedes Jahr aufs Neue. Sie schnappte sich Neville, befahl den anderen Kindern, sich nicht vom Fleck zu rühren und brachte ihn in den Krankenflügel.


Als sie weg war, bemerkte Draco, dass Neville beim Sturz sein Erinnermich verloren hatte. Er grinste fies und schnappte es sich.

„Lass es liegen, Malfoy!“, sagte Harry, aber Draco lachte ihn nur hämisch aus. Da mischte sich auch Hermine ein:

„Harry hat Recht, lass es bleiben!“


Draco sah zu Hermine. „Was ist, Schlammblut? Kannst du mir folgen?“, forderte er sie heraus und setzte sich auf den Besen und flog davon, während die wütende Hermine ihm nachsah.


Sie fühlte sich provoziert, setzte sie sich auf den Besen und stieß sich vom Boden ab. Als sie nach unten sah, wurde ihr bewusst, dass sie mindestens fünf bis sieben Meter über den Boden schwebte. Sie schluckte schwer, denn ihr wurde klar, dass sie sich ernsthaft verletzen könnte, würde sie stürzen. Eigentlich konnte sie ja noch gar nicht richtig fliegen. Aber das wäre ihr jetzt erst mal egal.


„Hermine!“, rief Harry zu ihr hinauf, während er sie für ihre Courage bewunderte. Tief im Inneren war er stolz auf sie. So mutig war hier kein anderer gewesen.


Schnell blickte Hermine zu Harry, als dieser sie mit einem Blick ansah, der viel Bewunderung für sie zeigte. „Zeig Draco, was du kannst! Nimm ihm das Erinnermich ab!“, rief er hinauf.


Hastig nickte sie ihm zu, sah dann hinauf und suchte Draco, der ihr gerade einen abwertenden Blick zuwarf. Nach einigen Versuchen, den Besen zu steuern, indem sie sich etwas mehr nach vorne beugte, flog der Besen los und sie raste auf Draco zu. Nach kurzer Verfolgungsjagd erwischte sie ihn und nahm ihm das Erinnermich triumphierend ab.


Und dann flog sie sanft zu Boden und als sie unten ankam, grinste sie und hob das Erinnermich in einer siegreichen Pose nach oben. In diesem Moment warf sich Draco auf sie, um ihr zu zeigen, dass kein Schlammblut sich ungestraft mit einem Malfoy anlegte!


Wie aus dem nichts schoss Harry einen Zauber auf Draco, verfehlte ihn jedoch und traf Hermine. Auf einen Schlag lief Hermines Gesicht grünlich an und sie löste sich aus dem Griff von Draco, lief schnell zu einem Gebüsch, beugte sich nach vorne und übergab sich.


Aber anstatt dem Mageninhalt, kamen Frösche aus ihrem Mund. Diese quakten und sprangen davon. Dadurch fühlte sich Hermine kein bisschen besser, denn aus den Augenwinkeln sah sie, wie Draco frech grinste.

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Aber zum Glück steckte sie die Kugel in ihre Tasche, wo Draco sie niemals bekommen könnte.


Plötzlich stand Madam Hooch auf dem Übungsfeld. Wütend ging sie auf Hermine zu, schnappte sie am Kragen und sah sich um, während Hermine nach wie vor Frösche erbrach. „Wer war das?“, war sie mordsmäßig zornig. Ihre Augen wanderten von einem Kind zum nächsten, als sie eine ausgestreckte Hand erkannte. Ihre Augen sahen zum dazugehörigen Kind – Goyle.


„Mr. Potter!“, sagte er, fies lächelnd. Sie ließ Hermine schnell los, lief auf Harry zu, der schwer schluckte. „Zehn Punkte Abzug für Gryffindor!“, donnerte sie ihn an.


„Madam Hooch! Harry kann nichts dafür“, verteidigte ihn Ron. „Draco nahm Neville diese seltsame Kugel weg. Darum musste Hermine ihm die Kugel wegnehmen. Sie schaffte es, aber Draco warf sich auf Hermine, und Harry wollte die beiden trennen, traf aber mit einem Zauber aus Versehen Hermine“, so Ronald.


Sie starrte Harry an und suchte in seinem Gesicht die Aufrichtigkeit, aber fand nur einen schuldbewussten Blick in Harrys Gesicht. Sie ließ das Thema stehen, denn das würde Gryffindor nicht die Zehn Punkte zurückbringen.


Als sie sich wieder an Hermine wendete, ging sie auf sie zu und begleitete sie dann weiter zum Krankenflügel. Erneut waren die Kinder unbeaufsichtigt. Madam Hooch war jetzt schon genervt von den Erstklässlern. Das Schuljahr fing ja gut an!


Erneut verschwand die Lehrerin, als Draco anfing laut zu lachen und Hermines Vorfall zu verspotten. „Und dann kotzte sie Frösche!“, lachte er laut, so dass in Harry eine unbändige Wut aufkam. Voller Zorn lief er auf Draco zu, schnappte ihn am Kragen und sah ihm in die Augen. Draco fühlte sich angegriffen, lachte jedoch.


„Was ist dein Problem, Malfoy?“, knurrte er ihn an.


Draco lachte nochmals. „Ich hasse nun mal Schlammblüter! Wie jedes gute Reinblut!“, warf er einen Blick zu seinen Slytherin-Freunden, die ebenfalls laut lachten.


Plötzlich holte Harry mit der Faust aus, verpasste dem arroganten Malfoy einen kräftigen Schlag ins Gesicht.

Jammernd hielt sich Draco seine Nase, die anfing zu bluten. Harry sah ihn immer noch wütend an, schüttelte jedoch möglichst unauffällig seine eigene Hand, die vom Schlag schmerzte.


„Wie oft willst du noch eine aufs Maul kriegen, bis du es kapiert hast, Draco?“, rief Amanda und alle sahen erst sie und dann Draco an.


„Ich werde niemals damit aufhören“, murmelte Draco, und Harry holte nochmals mit der Hand aus und schlug ihm erneut ins Gesicht. Dieses mal knackte der Knochen von Harrys Finger, weshalb er schreiend nach seiner Hand griff. Und auch Draco schrie auf, als seine Nase knackte und er zu Boden sank.


Madam Hooch, die heute bereits zwei Kinder im Krankenflügel abgegeben hatte, kam gerade in diesem Augenblick zurück, rannte auf der Stelle zu Harry und Draco, stellte sich zwischen sie und schnappte sie am Ohr, zog beide hoch und schrie sie an, was das sollte. Aber die zwei hörten nichts von ihrem Gebrüll, denn ihre eigenen Schreie übertönten die Rufe der Lehrerin.


Nochmals wollte sie mit den Kindern zum Krankenflügel, aber dieses Mal nahm sie vorsichtshalber gleich alle Kinder mit sich.


So viele Verletzte an einem Tag. Dabei war erst Montag! Madam Hootch seufzte.


„Wehe, ich sehe noch jemanden auf dem Besen heute fliegen! Das kostet euch Punkte! Beim nächsten mal üben wir–“, sprach sie und wurde durch das Jammern von Draco unterbrochen, welcher rief, er würde noch ohnmächtig werden. Sofort rief sie den Kindern zu, dass sie ihr folgen sollten. Alle. Dann marschierten sie in Richtung Krankenflügel. Madame Pomfrey würde sich wundern.


„Merlin sei Dank, bald haben wir Mittagspause!“, flüsterte Ron, dessen Magen laut knurrte.


Harry sah ihn mit einem ungläubigen Blick an. Konnte er es doch nicht fassen, dass Ron jetzt noch an Essen denken konnte. Dabei waren einige Mitschüler verletzt worden und eine Schlägerei brach aus. Und das schon in der dritten Stunde! Bald sollte er lernen, dass nichts und niemand Ron vom Essen abhalten konnte.

Akt 13: DIE KNURRENDEN MÄGEN


Bald würden die Kinder zu Mittag essen, denn es war bereits einige Minuten nach zwölf. Als Hermine zur großen Halle ging, erkannte sie eine Gruppe von Schülerinnen. Während Hermine die Gruppe betrachtete, bemerkte sie, dass die Blondine in dieser Runde das Sagen hatte. Und noch etwas erkannte sie, nämlich nahm sie wahr, wie die Kinder über etwas lachten. Der Name „Luna“ fiel auch aus deren Mündern. Sie wurde hellhörig.


„Und ihr dummes Buch ist auch aus dem Fenster geflogen!“, lachte die Brünette. „Wer hat das Buch von euch beiden hinausgeworfen?“, wollte sie stolz wissen. Es amüsierte sie sehr, wie Luna von ihnen gehänselt wurde. Denn sie war der Meinung, dass Luna es verdiente. Immerhin war Luna Lovegood immer so seltsam und schräg gewesen, weshalb sie keiner mochte.


Das konnte Hermine nicht fassen! Wie konnten diese Mädchen so grausam sein? Dabei tat Luna niemanden etwas. Ohne zu zögern, schnappte sie ihren Zauberstab und lief auf die Mädchen los. Da wurden sie allesamt still und drehten sich zu Hermine um, die mit bedrohlichen Schritten auf diese zukam. „Die Streberin ist auf den Weg hierher, Leute. Passt auf, sie droht uns gleich!“


Als Antwort lachten die anderen zwei Mädchen, denn sie fanden es unglaublich lustig, wie Hermine sich aufplusterte. Als Hermine anhielt, belächelten die beiden Mädchen sie etwas zu belustigt. „Ihr wart es also? Ihr habt Luna das Buch weggenommen?“, sie erhob während sie sprach ihren Stab und hielt ihn bedrohlich der Blondine vor die Nase.


„Was willst du tun, hm?“, sagte die Blondine arrogant und sah dann für eine kurze Zeit zu ihren Freundinnen. Genau da ließ sich Hermine provozieren und feuerte einen Zauber auf ihre Gegnerin, der sie sofort traf.


Es dauerte einige Sekunden, in denen die Mädchen geschockt zu Hermine blickten, während das blondhaarige Kind anfing, sich wie ein Frosch zu benehmen, indem sie sich auf allen vieren auf den Boden hockte. Plötzlich entkam ein Geräusch aus dem Mund der Blondine: sie quakte lauthals vor sich hin.


„Temmy?“, sah eines der Mädchen ihrer Anführerin dabei zu, wie sie wegsprang. Dann warf die Brünette Hermine einen wütenden Blick zu. „Das wirst du noch bereuen, Streberin!“, und mit einem Nicken seitens ihrer anderen Freundin, schnappten sie sich die Blonde und gingen weg. Während sie gingen, dachte Hermine über alles nach und kam auf den Entschluss, dass sie es vielleicht nur noch schlimmer gemacht haben könnte.


Sie fühlte einen Blick auf sich ruhen, drehte sich um und erkannte Luna. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich leicht schuldig, denn sie griff ein Mädchen an. Ja, sie waren unfair zu Luna, aber musste sie dasselbe tun wie diese Mädchen? Sie musste sich beherrschen können! Ansonsten würde sie vielleicht genau wie diese Mädchen werden und das wollte sie nicht. Niemals!


„Du hast es nur gut gemeint, Hermine“, sprach Luna und ging auf Hermine zu. Diese fühlte sich aber immer noch ein wenig schlecht, aber Lunas Gesichtsausdruck, der voller Verständnis war, machte einiges wieder gut.


„Ich wollte denen sagen, dass sie dein Buch zurückholen sollen, aber sie waren zu schnell weg. Es tut mir leid, Luna“, sprach sie und sah auf den Boden, da fühlte sie, wie Luna ihre Hand mit ihrer Hand umschloss und sie leicht drückte, während Hermine Luna in die Augen sah.


In ihren Augen lag so viel Trost, so dass Hermine sich wieder besser fühlte. „Danke, Luna“, erwiderte sie den Druck. Auf einmal knurrte Hermines Magen und Lunas Magen reagierte ebenfalls auf das Knurren. Die beiden Mädchen sahen sich an und beschlossen gleichzeitig, erst einmal zu Mittag zu essen. „Schade, dass wir nicht im selben Haus sind.“, meinte Hermine dann traurig.


„Aber wir können uns immer sehen. Ist es dir so recht?“, fragte Luna und Hermine blickte auf, nickte dann hastig. Sie waren ja beide Schülerinnen in Hogwarts und würden sich so oft sehen, wie es gehen könnte.


Als die beiden Mädchen in der großen Halle ankamen, setzten sie sich jeweils an ihre Tische. Kaum saßen sie, sah Hermine schon Ron auf seinem üblichen Platz sitzen. Wie immer schmatzte er und biss in zwei Hähnchenschenkeln hinein, schlang diese hinunter. Wenigstens er hatte Appetit, denn Hermine war der ihre bei seinem Anblick vergangen.

„Könntest du ein wenig leiser essen?“, giftete sie den Jungen mit dem orangefarbenen Haar an, aber dieser beachtete sie kein bisschen. Im Gegenteil, denn er schmatzte umso lauter, was sie nur wütender stimmte.


„Hey, ihr zwei“, setzte sich Harry zwischen die beiden. Und kaum saß er, schon lächelte Hermine ihn an. Irgendwie besaß der Junge eine ruhige Ausstrahlung, sodass Hermine dadurch nur sanftmütiger wurde.


„Hey, Harry!“, begrüßte sie ihn und sah dann zu Luna. Diese saß an ihrem Tisch und las sich ein Buch durch. Dieses Buch. Hatten die Mädchen ihr Buch wiedergeholt?


„Wie ich sehe, hast du schon Lunas Buch betrachten können“, meinte Harry, dem ihr Blick nicht entgangen war, und legte sich ein wenig Kartoffeln auf seinen Teller. Dann fing er an, leise zu essen.


„Ja. Die Mädchen haben eines ihrer Bücher aus dem Fenster geworfen. Aber scheinbar hatte sie noch eines.“ Auch Hermine füllte nun ihren Teller.

„Das ist ihr altes Buch“, sah Harry sie mit einem Blick an, der ihr sehr viel stolz entgegenbrachte. Und ein wenig Freude. Da Hermine diesen fragend betrachtete, erklärte er ihr alles, was sie wissen musste. „Die Mädels haben ihr Buch zurückgeholt. Sie sind sofort los und haben es im Gebüsch gefunden, nachdem du mit ihnen – „geredet“ hast.“, und jetzt lächelte er sie an und gab seine weißen Zähne zum Vorschein. Hermine lächelte und grinste dann.


„Das ist ja großartig!“, sah sie danach nochmals zu Luna, die zu ihr zurückblickte und lächelte. Sie winkte mit dem Buch in Hermines Richtung und freute sich sehr darüber.


„Sie muss dir dafür danken“, meinte Harry.


Aber Hermine blieb stumm und aß weiter. Denn sie wusste, dass Luna ihr dafür dankbar war. Und bald würde der Unterricht weitergehen. Trotzdem wollte sie noch etwas wissen. Aber das würde noch Zeit benötigen, denn sie würde es eh irgendwann erfahren.


Aber vielleicht sollte sie es ja jetzt bei Harry ansprechen. „Harry? Ich habe da eine Frage an dich“, ihre Stimme klang ernst, als der Junge sie ansah und dann sein Essen runterschluckte

„Kennst du einen du-weißt-schon-wer?“, flüsterte sie zu ihm und Harry dachte nach, aber irgendwie kam er nicht drauf, wer damit gemeint sein sollte. Wer war das?


„Du-weißt-schon-wer?“, Ron hörte auf zu essen.

Akt 14: LESEN SIE DAS BUCH


Hermine begriff nicht die Panik in Ronalds Stimme. War diese Person so gefürchtet gewesen? Wieso hörte sie dann noch nie was von solch einem Menschen. „Ja, du-weißt-schon-wer. Hast du von diesem Menschen etwa was gehört?“, sprach Hermine etwas lauter, sodass sich fast alle Kinder nach ihr umdrehten, die es hören konnten.


Sie fühlte die Blicke auf sich ruhen und sah sich um. Sagte sie etwas falsches? Kaum sprach sie es aus, schon zischte Ron, dass sie leise sein sollte, wenn sie „ihn“ erwähnte. „Sei leise, Streberin!“, meinte er sofort.


Da runzelte Hermine die Stirn. „Was ist so besonders an diesem–“, wollte sie zu Ende sprechen, da sprang Ron auf und lief wütend davon. Hermine sah im erstaunt hinterher, blickte danach zu Harry, der ihren Blick erwiderte.


„Schau mich nicht so an, Hermine“, erhob er schützend seine Hände. „Ich weiß nicht, wer das sein soll“, verteidigte er sich und Hermine stand auf, um Ron zu folgen, aber da stieß sie auf Luna, die sie besorgt anblickte. Was war nur los mit diesen Kindern?


„Luna“, wollte sie schon etwas sagen, aber Luna packte ihre Hand und führte sie direkt nach draußen. Als sie draußen ankamen, blieb Luna stehen und drehte sich zu Hermine um, warf ihr einen ernsten Blick zu.

„Es ist Lord Voldemort“, sah sie sich in allen Richtungen um, ehe sie wieder zu Hermine blickte. Aber Hermine begriff nicht, wieso sie alle so ängstlich waren.


„Was tat dieser Volde–“

„Psst!“, unterbrach sie sofort Hermine. „Er ist der gefürchtetste Mann auf der ganzen Welt. Selbst manche Muggel fürchten sich vor ihm. Er ist daran schuld, wieso viele Menschen–“, sie schluckte und sah dann zu Boden.


„Wieso viele Menschen – was?“, fragte sie und als Luna sie ansah, mit diesen düsteren Blick, wurde Hermine schlecht.


„–getötet wurden“, flüsterte Luna, aber Hermine hörte sie dennoch. Sie fühlte sich unendlich mies dabei. „Manche sagen, dass er unter uns ist, andere sagen, dass er verstorben ist, aber das stimmt nicht! Meine Mutter ist wegen diesem – Monster – getötet worden!“, ihre Hände ballten sich zu Fäusten.


„Es tut mir so leid, Luna“, Hermine nahm Luna in die Arme und sofort flossen Tränen über Lunas Wangen. All diese Wut hielt sie bei sich, aber nun konnte sie es nicht mehr zurück halten. Sie war so unendlich wütend gewesen. Aber trotzdem; die Umarmung tat ihr sehr gut.


„Hm“, biss sie sich auf die Zähne, sodass es viel mehr ein Knurren war, als ein sanfter Ton.


Sie blieben so stehen, eng aneinander geklammert, bis Luna sich aus der Umarmung löste. „Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen“, sagte Hermine es nicht nur so.


„Schon okay. Ich weiß deine nette Geste zu schätzen“, sie schaute Hermine an, die über etwas nachzudenken schien. „Weißt du, ein Mädchen überlebte schon einmal den Angriff von du-weißt-schon-wer“, sah sie wieder zur Seite. Da bemerkte sie Hermines Blick aus den Augenwinkeln, die sie zu mustern schienen. „Das war ich“, sagte sie dann und Hermine sah sie an, kaum in der Lage, ihr eine Emotion entgegenzubringen.


Sollte Hermine fröhlich sein, weil sie lebte? Weinen, weil er sie töten wollte? Diese beiden Gedanken wog sie einmal ab und sie entschied sich dafür, zu schweigen.


„Er wollte unbedingt jeden auslöschen, der in seinen Augen im Weg steht. Ich aber überlebte diesen Angriff“, sie sah auf den Boden. Dieser Konflikt zwischen Leben und Tod, der Konflikt zwischen Freude und Trauer spielte auch in ihr wieder. Denn obwohl sie lebte, war ihre Mutter fort. Und nur, weil er alle beseitigen wollte , die in seinen Augen als „nicht würdig“ galten.

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„Luna“, brachte Hermine heraus. „Es – ich“, sie verstummte. Kein Wort der Welt könnte Lunas Schmerz lindern. Aber vielleicht sollte es Hermine versuchen? Vielleicht sollte sie ihr sagen, dass sie schon mal stark war und es wieder schaffen könnte? Aber dann würde Luna nur sagen, dass sie schwach wäre und es täuschen würde. Sie würde sagen, dass sie lieber–


„Es ist schon okay. Jetzt denkt jeder, dass ich alle befreien könnte. Jeder denkt, dass ich ihm gewachsen wäre. Keiner denkt daran, dass meine Mutter sich dafür opferte. Ohne sie wäre ich nicht hier“, sie fing wieder an, leichte Tränen zu vergießen. „Ich kann es nicht.“


„Keiner–“ würde das wollen, waren ihre Worte ursprünglich gemeint, aber dann sah sie wieder zu Luna.


„Keiner? Keiner könnte es? Keiner würde wollen, dass ich Voldemort besiege? Dass ich ihm entgegentrete?“, sie schüttelte den Kopf. „Keiner von euch will es, weil es keiner weiß. Aber jeder andere hat Hoffnungen in mich.“


„Wenn du es nicht kannst, dann werde ich ihn eines Tages zur Strecke bringen“, meinte Hermine und Luna sah sie ernst an. Sie blickte ihr lange in die Augen. Machte dieses Mädchen Witze? War das ihr Ernst gewesen? Es war kein kleiner Fisch. Voldemort hatte so viele Leute auf seiner verdammten Seite!


Wortlos klopfte Luna Hermine auf die Schulter, drehte sich dann weg und ging in Richtung Klassenzimmer. Auch Hermine ging in Richtung Klassenzimmer, denn sie würde sowieso schon ein wenig zu spät kommen.


Und als sie anfing, ein wenig zu laufen, lief sie einer Schülerin über den Weg. Diese sah sie mit einem wütenden Blick an. Doch Hermine ignorierte dies und ging dann weiter. Aber als das Mädchen sich ihr näherte, blieb Hermine stehen und sah sie nochmal an.


„Wieso musstest du Luna zum weinen bringen?“, sprach die Brünette und Hermine blickte sich umher, ob es wirklich an sie gerichtet war. „Ich meine schon dich, Hermine! Hast du etwa ein Problem mit Luna?“, ging sie einige Schritte auf sie zu, bereit dazu, ihren Zauberstab zu zücken. Und mit einem wütenden Blick blieb sie vor Hermine stehen, sah ihr dann tief in die Augen.


„Miss Granger? Die Klasse wartet“, nahmen die Mädels hinter ihnen eine Stimme wahr. Als sich Hermine umdrehte, erkannte sie einen Mann mit schwarzem, fettigen Haar, der beide genauestens beobachtete.


Dann blickte sie wieder zu dem Mädchen, die vor ihr stand und beide blickten sich eine Weile in die Augen, bereit, dem jeweils anderen einen Zauber an den Kopf zu knallen, als der Lehrer sich ungeduldig räusperte.


„Das ist noch lange nicht vorbei, Granger“, flüsterte das Mädchen und marschierte an ihr vorbei, nachdem sie ihre Schulter mit ihrer anstieß. Dann drehte sich Hermine zum Lehrer um und ging auf diesen zu, um danach in die Klasse zu gehen, sich an den Platz neben Harry zu setzen und dem Unterricht zu folgen.


„Diese ganzen Kinder sind ganz schön streitlustig“, merkte sie bei Harry an, der ihr nur einen tröstenden Blick zuwarf, nachdem er ihren wütenden Gesichtsausdruck bemerkte. „Nicht du, Harry“, merkte sie schnell an und der Junge lächelte breit.


„Aber du?“, konterte er und sie sah ihn grinsend an.


„Schlagt das Buch auf, welches nun vor euch liegen sollte. Und lest euch schon mal Seite 73 durch“, ging der Lehrer herum und betrachtete jedes Kind mit seinen Adleraugen. Als er bei Hermine stehen blieb, schlug er mit dem Zeigestock auf ihr Pult, damit sie ruhig werden würde. Sie verstummte und sah zu Snape.


„Lesen Sie das Buch, Miss Granger!“, befahl er ihr.


„Ja“, sprach sie leise, während ihre Stimme sich brüchig anhörte. Dann schlug sie die Seite auf und begann das Buch zu lesen. Und als sie Harrys Grinsen bemerkte, musste sie zurück lächeln, denn er war wirklich lieb.

Akt 15: NOCH WEITERE SCHULFÄCHER


Für Hermine war der Unterricht namens „Verteidigung gegen die Dunkeln Künste“ die reinste Folter gewesen. Den ganze Zeit über nahm Professor Snape andere Schüler dran, er rief sie kein einziges Mal auf. Dementsprechend war Hermine etwas gereizt.


Eigentlich war sie in jedem Fach eine Koryphäe, aber in diesem Fach durfte sie ihre Intelligenz nicht unter Beweis stellen. Deswegen war es kein Wunder gewesen, dass sie ihre Sachen packte und den Raum so schnell es ging verließ, nachdem die Klingel geläutet hatte. Wütend stampfte sie durch den Gang, während Harry ihr mit schnellen Schritten folgte.


„Warte, Hermine!“


Abrupt blieb sie stehen, so dass Harry zuerst in sie hineinlief, sich dann ein paar Schritte von ihr entfernte. War es nicht schon schlimm genug, dass sie ihr Wissen für sich behalten musste? Der Lehrer war einfach nur gemein!


„Ich höre, Harry?“, sprach sie. Harry hätte schwören können, dass Funken aus ihren Blicken sprangen.


Er schluckte schwer und kratzte sich dann am Nacken. „Hör mal, ich bin nicht derjenige, auf den du wütend sein solltest. Schließlich habe ich nichts damit zu tun.“


Da beruhigte sich Hermine ein wenig. „Du hast Recht. Es tut mir leid, Harry. Das war nicht fair von mir“, entschuldigte sich das Mädchen bei ihm und er winkte ab. Aber trotzdem konnte er ihren Ärger nicht verstehen.


„Schwamm drüber. Aber sag mal, wieso bist du denn so wütend? Hat Ron etwas Dummes gemacht?“, wollte er wissen und Hermine seufzte und sah dann zu Boden.


„Professor Snape ist einfach ein unfairer Lehrer“, sagte sie und Harry nickte verständnisvoll.


„Du meinst, weil er dich nicht aufgerufen hat? Ja, das fand ich auch ziemlich mies. Und es kam ja auch nicht nur einmal vor, sondern den gesamten Unterricht lang“, goss er Öl in das brennendes Feuer.


„Eben!“, fühlte sich Hermine verstanden. Sie seufzte nochmals und meinte dann: „Daran muss ich mich wohl gewöhnen“, und als sie sich umdrehte, wäre sie beinahe in Luna hineingerannt, welche hinter ihr stand.


„Wie war der Unterricht, Hermine?“, strahlte sie über beide Ohren. Ach, Luna, musste diese Frage sein?


„Der Unterricht war einfach nur die reinste Folter!“; giftete Hermine und Harry verabschiedete sich von den beiden Mädels, denn ihr „Geschnacke“ wollte er nicht mit anhören, selbst wenn er es nicht so sagte, aber man konnte es deutlich verstehen.


Und schon war Hermine wieder auf hundertachtzig, denn sie fühlte sich falsch behandelt.

„So schlimm, Hermine?“, fragte Luna sie vorsichtig. Was wohl dort passiert war? „War Draco nicht in deiner Klasse?“


„Ron hat nichts getan und Draco auch nicht. Es war der Lehrer namens Snape, der mich den ganzen Unterricht lang ignoriert hat!“, sprach sie ihren Frust heraus und Luna wusste, wovon sie da spricht, denn sie erlebte es selbst am eigenen Leibe. Das Snape keine Gryffindor-Mädchen im Unterricht aufrief, war schon längst nichts neues mehr.


„Das ist mir auch schon zuhauf passiert.“, gab Luna an.


„Das ist nicht fair und man sollte etwas dagegen tun!“, meinte Hermine und beide gingen in Richtung des Klassenzimmers in dem die nächste Unterrichtsstunde stattfinden würde. Jetzt würde „Geschichte der Zauberei“ stattfinden und Hermine wollte pünktlich zum Unterricht erscheinen.


„Was genau schwebt dir da vor?“, wollte Luna wissen.


„Na, ich wollte ihn bei dem Schulleiter melden.“ Hermine nahm ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und wirbelte mit diesem herum. „Oder aber–“, und war bereit, sich Snape entgegen zustellen.


„Nein, Hermine! Du wirst nicht mit einem Zauber gegen ihn antreten!“, sagte Luna und Hermine verstand nicht, wieso sie das nicht durfte.


„Mit was denn sonst?“, fragte Hermy, „Ein paar Zaubersprüche habe ich schon drauf und so ein pinkfarbener Hut würde sicher an Snape gut aussehen, oder etwa nicht?“, meinte sie noch dazu und Luna kicherte. Manchmal war Hermine so unglaublich süß.


„Ja, da bin ich ganz bei dir“, sagte Luna.


Sie bogen ab und gelangten in das Klassenzimmer, in dem Professor Binns bereits auf die Schüler wartete. Da der Unterricht langatmig und einschläfernd war, fanden die Schüler ihn meistens langweilig, obwohl das Thema äußerst interessant war.


Kaum wollten sich die beiden Mädchen trennen, schon nahmen sie hinter sich eine zu bekannte Stimme war. „Du möchtest also Snape verpfeifen?“ Ron hatte heimlich das Gespräch der Mädchen belauscht.

Da verdrehte Hermine die Augen; der schon wieder.

„Geht es dich etwas an, Ronald?“, sagte Hermine, während Harry ebenfalls wieder zum Vorschein kam. Dieser lächelte Hermine an und sie erwiderte das Lächeln.


„Wenn du schon den Lehrer verpfeifst, dann lass uns gefälligst da raus!“, war Ron der Meinung gewesen. Immerhin fühlte er sich nicht benachteiligt und er wollte auch keine Probleme mit Snape bekommen.


„Keine Sorge, Feigling, wir halten dich da raus!“, giftete Hermine und Ron meinte nur wütend „Gut so!“, ehe er in das Klassenzimmer ging. Kaum war Ron verschwunden, schon streckte Hermine hinter seinem Rücken die Zunge raus.


Da lachte Harry und Hermine sah dann zu dem Neuankömmling. Dann richtete er sich aber an Luna. „Sag mal, Luna, haben dich die Mädchen noch geärgert?“, wollte er wissen und Luna verneinte das.


„Sie waren seitdem ruhig und sprachen nicht mehr mit mir, was mir lieber ist, denn so lassen sie mich in Ruhe.“ Es war wirklich nett von Harry, dass er sich dafür interessierte, wie es um die Mobbing Aktion so stand.


„Das ist gut“, sagte Harry und meinte dann: „Sollten wir nicht in das Klassenzimmer gehen?“, denn er war schon gespannt, wie die Schulstunde so verlaufen würde.


„Ja, das sollten wir“, sie drehte sich zu Luna. „Bis dann, Luna“, und Luna gab auch ein „Bis dann“ von sich, ehe sie in ihr Klassenzimmer ging. Schon betraten die Schüler die Klasse und sahen bereits Ron auf seinem Platz sitzen. Seufzend marschierte Hermine zu ihrem Sitz, der sich neben Ron befand und Harry folgte ihr.


Beide setzten sich und kaum saßen sie an ihrem Platz, schon startete der Unterricht. Scheinbar waren sie die letzten, die in den Unterricht gingen. Hermine wagte einen Blick nach hinten, denn dort saßen die Slytherins.


Scheinbar unterhielten sie sich über etwas und lachten laut, weshalb der Lehrer diese ermahnte. Dann fing der Lehrer an, zu reden. „Schlagt bitte die Bücher auf Seite 209 auf, denn wir befassen uns jetzt mit der Hexenverfolgung im Mittelalter – Ruhe, Schüler!“, ermahnte er nochmals die Slytherins und seufzte dann.


Selbst Hermine wusste schon nach zehn Minuten, dass es ein sehr langweiliger Unterricht war und musste gegen das Einschlafen ankämpfen. Und auch den restlichen Kinder ging es nicht anders.